Vorfreude auf neue Basketballsaison

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Viel zu feiern hatten die Spieler von Medi Bayreuth um Nate Linhart und Kapitän Bastian Doreth (von links) in der vergangenen Saison mit ihren Anhängern. Es ist gut möglich, dass es auch in der neuen Spielzeit so sein wird, aber es ist nicht selbstverständlich. Foto: Peter Kolb Foto: red

Noch nie seit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1989 ist eine Bundesligasaison von den Bayreuther Basketball-Anhängern mit so viel Vorfreude erwartet worden wie die am Samstag beginnende. Beleg dafür ist der Rekord beim Dauerkartenverkauf: Von den 3300 Plätzen in der Oberfrankenhalle sind nun genau zwei Drittel schon auf diese Weise vergeben.

 
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Groß ist offenbar die Hoffnung, dass sich der Trend aus der großartigen vergangenen Spielzeit bestätigt, als das zuvor nie höher als auf Rang zwölf platzierte Team plötzlich als Vierter durchs Ziel ging. Die Voraussetzungen dafür sind auch tatsächlich günstig, denn mit bisher nie gekannter Kontinuität trägt ein großer und entscheidender Teil der erfolgreichen Mannschaft auch im folgenden Jahr noch das Bayreuther Trikot.

Champions League verändert die Abläufe

Allerdings haben sich einige Rahmenbedingungen so verändert, dass eine Wiederholung des Höhenflugs keine Selbstverständlichkeit ist. Das gilt vor allem für die Tatsache, dass mehr als zwei Jahrzehnte nach der letzten Teilnahme am damaligen Korac-Cup 1996/97 erstmals wieder ein Bayreuther Team in einem internationalen Wettbewerb vertreten ist. Die am 10. Oktober startende Champions League erweitert das Pensum der 34 Bundesliga-Einsätze um mindestens 14 Gruppenspiele und dann vielleicht auch noch um das eine oder andere Playoff-Spiel.

Körperlich wird das den Profis nicht viel ausmachen, zumindest solange die nur elf Stammspieler im relativ kleinen Medi-Kader nicht durch Verletzungspech dezimiert werden, aber es verändert die gewohnten Abläufe ganz erheblich. Bisher gehörten die Bayreuther in der BBL zu jenen Außenseitern, die sich eine Woche lang vorbereiten konnten, um einen Europapokal-Teilnehmer zwei Tage nach dessen Rückkehr von einer Auslandsreise zu überraschen. Nun werden sie ihrerseits bei manchem Bundesliga-Gegner aus der unteren Tabellenhälfte improvisieren müssen. Der eine oder andere Ausrutscher wäre dabei keine Überraschung.

Konkurrenten mit Steigerungspotenzial

Die unmittelbare Konkurrenz im Kampf um die Playoff-Plätze hinter den wahrscheinlich unerreichbar starken Titelfavoriten Bamberg und München steht natürlich vor demselben Problem. Aber es sind einige Vereine darunter, die im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft in der vergangenen Saison unter ihren Möglichkeiten geblieben sind und nun entsprechendes Steigerungspotenzial haben. Auch dadurch könnte die Bayreuther Bilanz schwächer ausfallen als im Vorjahr, ohne dass die Leistung viel schlechter sein muss. Dann liegt es an den erwartungsvollen Fans, dies realistisch einzuschätzen und sich die Freude nicht verderben zu lassen.

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