"Yoga ist mir zu bewusst"
Sina Trinkwalder birst vor Tatendrang, sie ist geliebte Gesprächspartnerin in Talkshows, weil sie entwaffnend offen wie am Tresen ihrer Lieblingskneipe redet. Ihr Pensum ist immens, doch drei bis vier Stunden Schlaf würden ihr genügen, sagt sie, noch im Dunklen joggt sie morgens durch den Wald. „Yoga ist mir zu bewusst“, witzelt sie. Über die veganen Brote in der Uni muss die Frau aus einer Metzgerfamilie lachen. Demnächst wird sie einem Massai in Tansania fränkische Blutwurst mitbringen wird. Ein Gastgeschenk, nachdem der Mann bei einer früheren Reise behauptet hatte, die Massai seien der einzige Stamm weltweit, die Blut essen würden.
Demnächst ein Unternehmen für Männer
Nein, aus der Blutwurstspende werde sie keinen neuen Geschäftszweig machen, nimmt sie ihren Aktionismus selbst aufs Korn. Doch demnächst wird es ein weiteres Unternehmen geben. „Color ride“, dort werden Sport-Accessoires hergestellt, diesmal von Männern, die keiner im ersten Arbeitsmarkt beschäftigen will. „Darauf gekommen bin ich durch das Schicksal von Hans, einem Sattler. Der lag im Koma und als er wieder zu sich kam, hatte er nichts mehr, selbst seine Werkstatt wurde aufgelöst.“ Auch Hans wird bald einen Job haben und zur Trinkwalder-Familie gehören, wie die 38-Jährige ihr Unternehmen bezeichnet.
Nebenbei ein neues Buch
Mit dem Begriff Vorbild, erzählt Sina Trinkwalder, hat sie ein Problem. „Vielleicht braucht es keine Idole, sondern Ideale.“ Für viele Menschen wird Trinkwalder aber in Zukunft noch mehr zum Vorbild taugen. „Ich habe in den letzten drei Jahren 65 Kilogramm abgenommen.“ Sie hat sich quasi halbiert. Wie sie das ohne Diät und mit Blutwurst geschafft hat, schreibt sie gerade auf, quasi nebenbei. Das Buch wird im Oktober 2017 in die Läden kommen.