Volle Pisten Ski-Vergnügen pur im Fichtelgebirge

Groß war der Andrang am Wochenende auch an den Klausenliften (Bild) und im Familienland in Mehlmeisel. Lange Wartezeiten gab es nicht, da beide Schlepplifte in Betrieb waren. Nur der Schlittenhang blieb mangels Schneeauflage noch geschlossen. r Foto: Gisela Kuhbandner

Volle Parkplätze, lange Wartezeiten an den Liften: Das erste Winterwochenende im Januar lockte viele Besucher auf die Pisten im Fichtelgebirge

 
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Das war ein Wochenende wie aus dem Bilderbuch: Minusgrade im Tal und auf dem Gipfel, ideale Temperatur für die Schneekanonen. Zwischendurch ließ sich auch mal die Sonne blicken. Auf den Pisten Hochbetrieb und überall gute Stimmung. Selbst in der langen Schlange an der Talstation an der Ochsenkopf-Nordabfahrt.

Pistenzustand: hervorragend

Die Wartezeit konnte schon mal bis zu einer halben Stunden betragen, sagt Andreas Schreyer, Betriebsleiter der Ochsenkopf-Selbahnen. Die Ski- und Snowboardfahrer nahmen es gelassen hin. Denn auf den Pisten erwarteten sie beste Verhältnisse. Oder, wie Schreyer sagt: „Der Pistenzustand ist hervorragend.“ Seine Mitarbeiter hätten die Schneekanonen so eingestellt, dass auf der Piste eine ebene Kunstschneefläche liegen bleibe. Eis suche man vergebens. Der Vorteil: Es gebe keine Unfälle, wie zuletzt auf Kunstschneepisten in den Alpen. „Die Bergwacht hat sich bereits über Langeweile beschwert“, sagt Schreyer schmunzelnd.

Eine halbe Stunde früher

Bereits am Freitag und noch mehr am Samstag habe sich abgezeichnet, dass die tollen Bedingungen viele Menschen auf die Pisten des Fichtelgebirges locken würde. Deshalb habe man am Sonntag den morgendlichen Start der Seilbahn Nord um eine Stunde auf 8.30 Uhr vorverlegt. Was sich angesichts des Andrangs als gute Entscheidung erwiesen habe. Zur frühen Stunde sei der Parkplatz bereits gut gefüllt gewesen. Später mussten Besucher dann sogar am Straßenrand parken.

Mit der Seilbahn ins Tal

Was Schreyers gute Laune noch verbessern könnte: 20 Zentimeter Neuschnee. Dann könne auch die Süd-Abfahrt präpariert und geöffnet werden, sagt er. Noch sei sie aufgrund einiger Schwachstellen nicht durchgängig befahrbar. Besuchern rät er trotzdem, die Parkmöglichkeiten an der Südseite des Ochsenkopfes zu nutzen. Vom Gipfel könne man dann kostenlos mit der Seilbahn-Süd wieder ins Tal fahren.

Wenn es in der Nacht von Montag auf Dienstag nicht kräftig geschneit hat, bleibt die Situation für Langläufer schlecht. Den wenigen Schnee auf der oberen Ringloipe habe man angepresst, sagt Schreyer. Dochklassische Spuren können wegen Schneemangels – noch – nicht angelegt werden.

Neuen Motor eingebaut

Dass die Skisaison am Ochsenkopf noch einige Wochen andauern kann, ist der Entschlossenheit des Zweckverbandes zu verdanken. Wie Schreyer sagt, sei bei der Revision der Seilbahnen ein Motorschaden entdeckt worden. Keine große Sache. Mit etwas Glück hätte der Motor auch diese, seine letzte Saison durchgehalten. Oder auch nicht. Das Risiko wollte man jedoch nicht eingehen, so Schreyer weiter. Schließlich hänge eine ganze Region davon ab. Am Freitag, den 13. Januar, wurde ein Austauschmotor eingebaut, „damit waren wir wieder auf der sicheren Seite“. Rund 80.000 Euro mussten investiert werden. Die Versicherung werde die Kosten übernehmen. „Das war“, sagt der Betriebsleiter, „nach 30 Jahren das Abschiedsgeschenk des Motors.“

Auch bei der Tourist-Information in Bischofsgrün herrscht gute Laune. Die Ferien in Berlin und Brandenburg haben für viele Buchungen gesorgt, sagt Mitarbeiter Wilhelm Zapf. Die meisten Urlauber blieben vier bis sechs Tage. Wer jetzt noch eine Unterkunft buchen wolle, benötige etwas Glück und Ausdauer. „Es wird gerade etwas knapp in Bischofsgrün und den anderen Ochsenkopfgemeinden“, sagt Zapf.

Großer Andrang herrschte am Wochenende auch im Familienland und an den Klausenliften in Mehlmeisel. „Dort war regelrecht die Hölle los“, hat Gisela Kuhbandner vor Ort beobachtet. Lediglich der Rodelhang musste wegen geringer Schneeauflage noch gesperrt bleiben.

Hempelsberg geöffnet

Nicht länger gesperrt ist ab dem heutigen Dienstag der Hempelsberg in Oberwarmensteinach. Wie Liftbetreiber Hermann Nickl im Gespräch mit dieser Zeitung sagt, habe man die Piste über das Wochenende beschneit. Der Lift nehme um 9 Uhr seinen Betrieb auf bleibe– je nach Besucherandrang – mit Flutlicht bis in die Nachtstunden geöffnet.

Infos zu den Öffnungszeiten aller Pisten unter www.erlebnis-ochsenkopf.de.

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