Die drei, 20 Tonnen schweren Wagen, aus denen die Abenteuersimulation Pirates Adventure besteht, müssen in den exakt richtigen Abständen zueinander und exakt waagrecht stehen. Denn wenn das Volksfest läuft, sollen die Besucher ohne Probleme von einer der vier Abenteuerkammern in die nächste gehen können. Ihre Aufgabe: Sie sollen einen Schatz finden. Und die Aufgabe, die Schausteller Michael Schneider (49)aus Lippstadt mit seinem Team zuvor zu bewältigen hat, nimmt drei volle Arbeitstage in Anspruch. „Bis zur Eröffnung am Freitag sind wir startklar.“
Das Schwergewicht:
Fünf Lastzüge, die es gemeinsam auf über 300 Tonnen bringen, braucht es, um das Fahrgeschäft Devil Rock von einem Ort zum anderen zu bringen. In diesem Fall von Mannheim nach Bayreuth. Jens Steffen (46) ist morgens um 4 Uhr losgefahren, am Mittag zirkelt er seinen Lastzug routiniert auf den Volksfestplatz. Er hat den Mittelbau des Fahrgeschäfts (Bild) geladen, allein der wiegt schon über 60 Tonnen. Steffen hat die beste Lage, gleich gegenüber des Eingangs. Jetzt wartet er noch auf die anderen Lastzüge. Zuerst die Wohnwagen stellen, dann das Geschäft aufbauen. „Freitagmittag sind wir fertig.“
180-Grad-Kurven:
Das macht die Wilde Maus so spektakulär. Die Achterbahn gehört Peter „Peti“ Münch (62) aus München. Und er würde sich eine 180-Grad-Wende von der deutschen Bürokratie wünschen. 210000 Euro hat er gerade hingeblättert, weil es eine neue Richtlinie der Europäischen Union zu den Radschildern für die Wagen seiner Achterbahn gibt. „Meine Kollegen in allen anderen Ländern haben Bestandsschutz“, grantelt Münch. Sie mussten nichts investieren. Nur die deutsche Bürokratie war mal wieder übergenau. „Dabei haben wir in Deutschland jetzt schon die sichersten Fahrgeschäfte in Europa.“
Der Klassiker:
„Wellenflieger“ heißt das Kettenkarussell von Michael Distel (22). Wenn es sein muss, kann er es mit seinen Jungs an einem Tag aufbauen. In Bayreuth muss es nicht sein: „Wir nutzen die Zeit für Wartungsarbeiten.“ Und sie freuen sich auf Freitag: „Die Leute stehen auf unser Karussell.“
Das Herz des Volksfestes:
Gut 2000 Leute passen rein in das Zelt von Festwirtin Nadine Mörz (37). Wenn nächste Woche die Miss Bayreuth gekürt wird, wird es hier proppenvoll sein. Ob das der beste Volksfestabend für sie ist? „Wie man es nimmt“, sagt die Festwirtin. Ein guter Tag bedeutet nicht nur, dass viel Bier über den Tresen geht. Auch in der Küche muss es brummen. Das tut es am Donnerstagabend eher nicht. Dafür stimmt der Bierumsatz. Das Bayreuther Festbier mit 13 Prozent Stammwürze hat Nadine Mörz noch nicht probiert. „Das werde ich nachholen“, in kleinen Schlucken. Denn: „Eigentlich trinke ich keinen Alkohol.“
Infos zu den Verkehrsregelungen rund ums Volksfest finden Sie hier.