Lohengrin und Obernsees haben die Kooperation schon geprobt
Auch Gernot Geyer, Geschäftsführer der Therme Obernsees, hat seine Zweifel, ob Aufwand und Nutzen für die Thermenbetreiber in einem guten Verhältnis stehen. Auch er gibt zu bedenken, dass die Kassensysteme nicht kompatibel sind. Und da spricht er nur von Obernsees und Bayreuth. Die Systeme von sechs oder mehr Bädern unter einen Hut zu bringen, dürfte eine ungleich größere Herausforderung werden.
Geyer verweist andererseits aber auch darauf, dass es eine solche Idee schon einmal gab. Und dass zwischen den Thermen Obernsees und Bayreuth schon eine Kooperation läuft – beispielsweise mit dem gemeinsamen Saunawochenende oder beim Verkauf von Gutscheinen. Aber auch wenn Geyer hohe Hürden für eine regionale Thermencard sieht, sagt er: „Wir wären Gesprächen darüber, ganz gleich mit wem und in welchem Rahmen, nicht abgeneigt.“
"Ein Leuchtturm für Oberfranken."
Es fehlt offenbar nur noch jemand, der ein Projekt Thermencard in die Hand nimmt und alle Beteiligten an einen Tisch bringt. Denn von Harald Schmidt und Stephan Gesell kommen ähnliche Signale. Gesell sagt: „Ich könnte mir da durchaus einen Arbeitskreis vorstellen.“ Die Bäder der Region sind teils in öffentlicher, teils in privater Hand. Und zudem würde die Stadt Bayreuth die Lohengrin-Therme gerne verkaufen. Eine Gemengelage, die eine gemeinsame Thermencard schwierig machen dürfte. Nicht zuletzt deshalb spricht der Landtagsabgeordnete Meyer auch von einem Fernziel.
Doch was aus einer Vision werden könne, habe das Projekt Siebenquell in Weißenstadt gezeigt. „In Weißenstadt hat auch irgendwann mal ein Investor gesagt: Ich fange an“, sagt Meyer. Die Therme sei jetzt „ein Leuchtturm für Oberfranken“. Meyer ist überzeugt, dass eine gemeinsame Thermencard helfen könnte, Oberfranken als Urlaubsregion ins Bewusstsein von Touristen zu rücken.