Der Japaner Ryoyu Kobayashi ist jedoch ebenfalls in Topform. Allerdings nicht in der Überform, in der er bei seinen überlegenen Tournee-Gesamtsiegen von 2019 und 2022 war – nach drei zweiten Plätzen fehlt ihm bei dieser Vierschanzentournee noch ein Tagessieg. Deshalb glaubt auch der letzte deutsche Tournee-Gesamtsieger Sven Hannawald noch an einen Triumph von Andreas Wellinger: „Ich will meinen Rucksack endlich loswerden, es wird nach 22 Jahren wirklich Zeit für einen deutschen Gesamtsieg. Andi muss dafür allerdings zwei überragende Sprünge zeigen.“
Hannawald will zu gerne gratulieren
Hannawald wird als ARD-Experte selbst vor Ort sein und würde Wellinger im Auslauf von Bischofshofen allzugern gratulieren. Und er würde damit sicher nicht allein sein: Nachdem in Innsbruck schon Vater, Schwester, Schwager und ein Spezl als emotionale Unterstützung dabei waren, hat sich für Bischofshofen eine noch größere Wellinger-Fan-Delegation angekündigt: „Da werden noch ein paar mehr Leute aus Familie und Freundeskreis wegen mir da sein.“ Dazu pilgern Tausende deutsche Fans zum Finale.
Auch seine Kollegen aus dem schwächelnden deutschen Team haben angekündigt, dass sie Wellinger beim großen Finale als „Cheerleader“ unterstützen wollen. Und dann ist da natürlich noch die mentale Unterstützung von Zimmerkollege Stephan Leyhe. Gemeinsam schauen sich die beiden Skispringer aus dem „Kreuzband-Zimmer“ – das Duo hat sich nach einem schlimmen Kreuzbandriss im Knie in die Weltspitze zurückgekämpft – abends in diesen stressigen Tagen eine Folge aus der Netflix-Serie über Fußball-Weltstar David Beckham an. Für Wellinger eine Inspiration vor dem Herzschlagfinale, wie man es „ganz nach oben“ schaffen kann.