Vier Wochen vor dem Ende erfüllt die Landesgartenschau ihr Besucher-Soll und geht mit Volldampf auf die Zielgerade Gartenschau: Endspurt!

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Es gibt sicher bessere Tage, um die Landesgartenschau zu besuchen. Ein Schauer jagt den nächsten. Und wenn es regnet, regnet es aus allen Richtungen. Trotzdem sind viele Menschen auf dem Gelände. Eine von denen, die mit Schirm und guter Laune unterwegs sind: Karin Seehofer, die Ehefrau des bayerischen Ministerpräsidenten. Viele Landesgartenschauen hat sie schon besucht, ist ein großer Fan dieser Art von Veranstaltung. "Ich bin ein großer Gartenfreund", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Gartenschau in Bayreuth? Gefällt ihr.

 
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"Bei uns zu Hause ist der Garten ein Ruhepol. Eine Oase der Ruhe, wenn man heimkommt. Die Familie ist froh und freut sich, wenn im Sommer alles blüht." Sie kümmere sich selbst um den Garten, sagt Karin Seehofer. "Sieht man auch, weil nicht alles zusammenpasst. Aber uns gefällt es so."

Weitläufig, ein Gelände für alle Generationen, die sich hier wohl fühlen können. So beschreibt Karin Seehofer ihren Eindruck von der Landesgartenschau in Bayreuth, der bislang größten in Bayern. Vergleiche mit anderen Gartenschauen mag sie nicht ziehen, "weil mir alle gleich gut gefallen". An Bayreuth mag sie "besonders die Bereiche mit Wasser, das ist so schön beruhigend". 

Das Besucher-Soll von 750.000 Besuchern wird diese Woche noch geknackt

Beruhigend ist ziemlich genau vier Wochen vor dem Ende der Landesgartenschau, am 9. September ist der Stichtag, auch eine Zahl: "Wir werden in dieser Woche noch den 750.000. Besucher begrüßen können", sagt Ulrich Meyer zu Helligen, einer der beiden Geschäftsführer der Bayreuther Gartenschau. "Wir liegen gut im Plan. Die Acht vorne werden wir sicher noch schaffen. Weil wir hoffen, dass auch die noch die Chance ergreifen, die seit Beginn der Landesgartenschau schon sagen, dass sie unbedingt deswegen mal nach Bayreuth kommen möchten. Denn nach dem 9. Oktober wäre es ja zu spät."

Jeder mehr reduziert das Defizit

750.000 Besucher bedeutet: Jeder, der zusätzlich kommt, hilft, das kalkulierte Defizit von 1,2 Millionen Euro, das bei der Stadt Bayreuth bleiben würde, zu reduzieren, sagt Dagmar Voß, Meyer zu Helligens Geschäftsführer-Kollegin. Viele der Bayreuther Gäste kommen aus der Oberpfalz, "aber auch aus Oberbayern, alles, was entlang der A9 wohnt", sagt Voß. Ingolstadt, Pfaffenhofen, Eichstätt, aber auch aus Schweinfurt oder Würzburg, "fast täglich kommen aber Gäste auch aus Öhringen", sagt die Geschäftsführerin. "Denn sie haben ja, wenn sie eine Dauerkarte haben, freien Eintritt in Bayreuth. Wie umgekehrt ebenfalls." Öhringen, die Baden-Württemberger Gartenschau, hat laut Meyer zu Helligen seit vergangener Woche die Million schon voll. "Aber die haben auch ein viel größeres Einzugsgebiet."

Bis zu 25.000 Besucher an einem Tag

Die Gartenschau habe sich nach dem kalten und verregneten Start am 21. April zurückgerundet. Speziell der Juli und der August hätten zum Erfolg beigetragen, sagen die beiden Geschäftsführer. Allein am 23. Juli, zum Ballonglühen und zum Auftritt der Gartenschau-Band Bayreuth Eleven, waren 25.000 Besucher auf dem Gelände. Rund 6000 kamen am 27. August zum Konzert der Münchener Freiheit, das bislang stärkste Einzelkonzert, wie Meyer zu Helligen sagt. "Wobei wir eigentlich bei allen Konzerten zwischen 1500 und 2000 Besuchern vor der Seebühne haben." 33 Tage vor Ende der Landesgartenschau sagen Voß und Meyer zu Helligen: "Es läuft." In allen Bereichen, auch in denen, in denen es am Anfang hakte. "Hat sich alles eingespielt." 

2200 Busse und 85.000 Autos. Bislang.

Bislang fuhren rund 2200 Busse vor die Tore der Gartenschau, "obwohl die Zahl der Busse in den Ferien naturgemäß rückläufig war. Jetzt zieht es deutlich wieder an", sagt Voß. Gut genutzt werden sowohl die Shuttlebusse als auch die kostenpflichtigen Angebote wie der Touri-Doppeldeckerbus. Etwa 85.000 Autos haben bislang auf den Parkplätzen geparkt. "Mit 100.000 haben wir kalkuliert, das dürften wir erreichen", sagt Meyer zu Helligen. "Was überrascht: Sehr, sehr viele kommen mit dem Fahrrad. Die 250 Fahrradbügel, die wir haben, reichen oft nicht aus." Und sehr viele kommen abends nach der Arbeit noch schnell mal auf eine Runde vorbei. "Die Bayreuther nehmen die Gartenschau überdurchschnittlich gut an", sagt Voß. Viele, natürlich speziell die rund 20.500 Dauerkartenbesitzer, sehe man fast täglich auf dem Gelände. 

Guter Pflegezustand. Trotz der Fläche und des geringen Budgets

Trotz der Trockenheit der vergangenen warmen Wochen kommt "Lob von Gartenschau-Kollegen von außerhalb für den Pflegezustand des Geländes", sagt Voß. "Es ist nicht ganz einfach, die Gärtner brauchen viel Fingerspitzengefühl. Und auch finanziell ist es eine Herausforderung: Wir haben mit 9,2 Millionen Euro einen geringeren Haushalt als beispielsweise die Bamberger Gartenschau, die rund elf Millionen Euro Haushalt hatten. Wir haben aber die dreifache Fläche."

Das sind die Höhepunkte der kommenden Wochen

Es geht weiter, unter anderem mit dem Rudolstädter Partnerschaftswochenende am kommenden Samstag und Sonntag, mit dem Konzert des bayerischen Polizeiorchesters am 16., dem Liedermacherfestival am 17. September, dem Auftritt der Bananafishbones am 24. September. Kofelgschroa (2. Oktober), Bayreuth Eleven (8. Oktober) und Hübnotix & Strings (am Abschlusstag, dem 9. Oktober) machen den Sack zu.

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