Veterinäramt lässt Bauernhof in der Fränkischen Schweiz räumen – Rinder und Wollschweine verwahrlost Tiere kniehoch in Exkrementen

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Es waren schlimme Zustände, da war schnelles Handeln notwendig, sagt Iris Fuchs, Leiterin des Veterinäramtes Bayreuth. Vergangene Woche hat sie deshalb in Polizeibegleitung einen kleinen Bauernhof in der Fränkischen Schweiz räumen lassen.

 
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„Die Tiere standen dort kniehoch in ihren Exkrementen, in nassem Morast“, beschreibt sie auf Kurier-Nachfrage die massiven Haltungsmängel.

Es gab keine ordnungsgemäße, trockene Mistmatratze, teilweise hatten die Tiere schon krankhafte Hautveränderungen, einige waren auch trächtig und die Voraussetzungen, dass der Nachwuchs in den gegebenen Umständen aufwächst, waren mehr als schlecht, so Fuchs.

Tiere anderweitig untergebracht

Deshalb habe man die acht Rinder und vier Wollschweine abgeholt und anderweitig untergebracht. „Die Anforderungen, die an eine landwirtschaftliche Nutztierhaltung gestellt werden, wurden in keiner Weise erfüllt“, unterstreicht die Leiterin des Veterinäramtes.

Es sei nun ein Bescheid mit Bildern, die den untragbaren Zustand dokumentieren, an die 53-jährige Tierhalterin rausgegangen, sagt Fuchs. Knapp zwei Wochen hat die Besitzerin nun Zeit, die aufgelisteten gravierenden Mängel zu beseitigen. Sollte sie die Frist nicht einhalten? „Dann werden die Tiere nach Abzug der angefallenen Veterinärskosten veräußert“, sagt Fuchs. Für sie ist es nicht nachvollziehbar, wie solche Umstände überhaupt auftreten können, dass nichts dagegen von der Halterin unternommen wurde. Bereits im vergangenen Jahr habe die Frau ihren Tierbestand reduziert. „Aber das hat nun doch nicht gereicht“, so Fuchs, „wir greifen da hart durch, wenn die Tiere nicht ordnungsgemäß gehalten werden. Dann ist Ende im Gelände.“

Die Tierhalterin war trotz mehrfacher Versuche weder telefonisch noch persönlich zu erreichen.

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