Stockheim muss den für ihn so wichtigen Termin absagen. Er ist enttäuscht und empört. „Das hat natürlich keinen guten Eindruck gemacht. Den Job kann ich mir jetzt in die Haare schmieren“. Er habe zwar Verständnis für Arbeitnehmer, die sich für eine bessere Bezahlung einsetzen. Für ihn sei der Vorfall allerdings ein großes Ärgernis.
Dass die Lohengrin-Therme zu bleibt, entscheidet sich am Dienstagvormittag. Am Montag hatten die Stadtwerke dies noch offen gelassen. „Es steht und fällt hier mit der Beckenaufsicht, die wir gewährleisten müssen. Sollten hierfür nicht genügend Kolleginnen und Kollegen verfügbar sein, können wir nicht öffnen, weil die Sicherheit unserer Gäste immer an oberster Stelle steht“, sagte Stadtwerke-Sprecher Koch. Gestern dann Gewissheit: Zu viele Mitarbeiter beteiligen sich in der Lohengrin-Therme am Streik.
Uneingeschränkt weiter laufen jedoch die Wasser- und Energieversorgung. Koch: „Wir haben einen Notdienst organisiert, um Störungen in unserem Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmenetz auch am Streikdienstag so schnell wie möglich beheben zu können.“ Vom 27. bis zum 29. März läuft die dritte Tarifverhandlungsrunde für kommunale Arbeitgeber und Beschäftigte vom Bund. „Wir hoffen, dass die Tarifparteien möglichst schnell zu einem Ergebnis kommen und dass unseren Kundinnen und Kunden weitere Streiks erspart bleiben“, sagte Koch.
Die Folgen für die Stadtverwaltung
Mancherorts geht nichts
„Es lief, wie es erwartet wurde“, sagt Joachim Oppold, der Pressesprecher der Stadt, am Abend auf Kurier-Anfrage. Wie viele der 1400 Stadtmitarbeiter streikten, sei „Kaffeesatz-Leserei.“ Eine hohe Beteiligung gab es beim Bauhof. Wertstoffhof und Mülldeponie blieben zu, bei Straßenreinigung und Müllabfuhr gab es Einschränkungen. „Nicht abgeholte Mülltonnen werden in den nächsten Tagen nachgefahren“, sagt Oppold. Auch KFZ-Zulassungsstelle und Urweltmuseum waren dicht.
Anderswo läuft es
„Es gab Behinderungen, aber kein Chaos“, sagt Oppold. Das Dienstleistungsspektrum wurde grundsätzlich aufrecht erhalten. „Beim Einwohnermeldeamt gab es kaum Einschränkungen.“