Verdächtiger in U-Haft Landkreis Bayreuth: Schlag gegen Telefonbetrüger

Symbolfoto. Foto: picture alliance/Arno Burgi/dpa-Zentralbild

Wieder einmal haben dreiste Betrüger im Landkreis Bayreuth versucht, mit dem Enkeltrick an Bargeld und Goldmünzen zu kommen. Doch die angerufene Frau machte die Pläne der Anrufer zunichte.

 
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Landkreis Bayreuth - Sie gerieten diesmal an die Falsche: Eine Frau aus dem Bayreuther Landkreis erkannte das betrügerische Spiel und spielte mit.

Mit der bekannten Masche des Enkeltricks versuchten die Betrüger am Dienstag gegen 11.45 Uhr ihr Glück bei einer 44-Jährigen aus dem südlichen Landkreis Bayreuth. Am Telefon wollten sie die Frau davon überzeugen, dass ihre vermeintliche Enkelin einen schweren Verkehrsunfall verursacht hat und nun Geld für Kaution und Beerdigungskosten fällig ist. Am Telefon waren eine weinende Frau, die sich als Enkelin ausgab, ein falscher Polizeibeamter sowie ein vermeintlicher Staatsanwalt. Die 44-Jährige bemerkte allerdings sofort, dass die Betrüger sie täuschen wollten. Sie ließ sich jedoch auf die Geschichte ein und spielte die überrumpelte Oma.

Die Frau folgte den Anweisungen und ging zur ihrer Hausbank in Pegnitz. In fast allen Fällen von derartigen Anrufen werden die Opfer aufgefordert, das Telefonat am Handy auch in der Bank weiterlaufen zu lassen, damit die Betrüger immer mithören können, was gesprochen wird. Auch darauf ließ sich die Frau ein, informierte jedoch mit einem Hinweiszettel die Bankangestellte über ihr Vorhaben. Tatsächlich schafften es sowohl die Angerufene als auch die Bankangestellte, dass die Betrüger keinen Verdacht schöpften.

Anschließend ging die Frau zum vereinbarten Geldübergabeort in Bayreuth. Sie war dabei nicht alleine. Polizisten in Zivil standen bereit und warteten auf die Übergabe.

Um 13.15 Uhr war es dann soweit: Ein Mann kam zum geparkten Fahrzeug der 44-Jährigen und verlangte tatsächlich das Geld. Die Frau musste nur noch hupen und die Polizisten überwältigten den 42-jährigen Mann und nahmen ihn vor Ort fest.

Die Kriminalpolizei Bayreuth ermittelt in dem Betrugsfall, der diesmal aufgrund des couragierten Verhaltens der 44-Jährigen keinen finanziellen Schaden zur Folge hatte.

Eine derartige Strafkaution, wie sie bei den betrügerischen Anrufen immer wieder gefordert wird, ist in Deutschland übrigens nicht üblich, teilt die Polizei in Oberfranken weiter mit.

Der Beschuldigte wurde am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Er sitzt nun in einer oberfränkischen Haftanstalt in Untersuchungshaft. Ersten Erkenntnissen zufolge war der 42-Jährige bereits in Berlin wegen ähnlicher Betrügereien auffällig geworden.

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