Im Kreis Ahrweiler wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Etwa 50 Menschen harrten laut Polizei auf Hausdächern aus, die Rettungseinsätze liefen auf Hochtouren. Allerdings waren demnach mehrere Orte wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Die Rettungskräfte erreichten laut Polizei nicht alle betroffenen Orte. Am Vormittag forderte die Polizei in Koblenz Hubschrauber aus mehreren Bundesländern an, um Menschen aus den Fluten zu retten. Angefordert seien mit Seilwinden ausgestattete Helikopter aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen sowie der Bundeswehr.
Weiterhin Lebensgefahr
Landrat Jürgen Pföhler (CDU) rief die Menschen auf, möglichst zu Hause bleiben und „sich gegebenenfalls in höher gelegene Stockwerke“ zu begeben. „Die Lage ist sehr ernst“, sagte er. Es bestehe Lebensgefahr. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sprach von einer „Katastrophe“ und dankte allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz.
In Landkreis Euskirchen fiel die Kommunikation weitgehend aus. In vielen Teilen des Landkreises waren Internetzugänge und Telefonverbindungen eingeschränkt, auch die Feuerwehr und die Kreisverwaltung waren nicht erreichbar. Die Trinkwasser im Kreis fiel ebenfalls aus.
Laschet kommt nach Hagen
Unter anderem in der Eifel im rheinland-pfälzischen Landkreis Trier-Saarburg wurde der Bahnverkehr eingestellt. In Kordel seien die Pegelstände „historisch hoch“, wie der Landkreis mitteilte. Die Gemeinde sei deswegen nicht erreichbar.
Besonders angespannt war die Lage in Nordrhein-Westfalen unter anderem in Hagen sowie in Wuppertal, wo eine Talsperre überlief. Nahe der Steinbachtalsperre in Euskirchen sollten mehrere Ortschaften evakuiert werden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigte für Donnerstag einen Besuch in Hagen an, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Wegen der Überflutungen fuhren ab dem Vormittag keine Bahnen mehr in die Stadt.