Unfall: Zwei Tote, ein Schwerverletzter

Von Stefan Linß

Bei einem schweren Verkehrsunfall nahe Kulmbach auf Höhe Kauernburg sind am Montagmorgen zwei Menschen ums Leben gekommen, einer wurde schwer verletzt. Die vorübergehend nötige Sperrung der Bundesstraße ist wieder aufgehoben.

 
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Der Aufprall war so heftig, dass der Lieferwagen auf die Leitplanke katapultiert wurde. 60 Rettungskräfte eilten an die Unfallstelle und fanden ein Trümmerfeld vor. Für die beiden Fahrer konnten sie nichts mehr tun. Alle Bemühungen des Notarztes waren vergeblich. Die Männer - 20 und 67 Jahre alt - verstarben auf der B 289. "Die Beifahrerin in dem Lieferwagen musste schwer verletzt ins Klinikum gebracht werden", sagte Alexander Czech vom Polizeipräsidium Oberfranken.

Unfallhergang noch nicht klar


Der schwere Verkehrsunfall ereignete sich gegen 9.15 Uhr. Der 20-Jährige aus dem Landkreis Kulmbach war mit seinem Wagen auf der Bundesstraße in Richtung Untersteinach unterwegs. Kurz hinter Kauernburg stieß er frontal mit dem entgegenkommenden Lieferwagen zusammen. Am Steuer saß der 67-Jährige aus dem Landkreis, der zusammen mit seiner 63 Jahre alten Ehefrau in Richtung Kulmbach unterwegs war.
"Der genaue Unfallhergang ist noch nicht bekannt", sagte Polizeisprecher Czech. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth hat sich an der Unglücksstelle ein Bild von den Geschehnissen gemacht und einen Sachverständigen beauftragt, der den genauen Ablauf klären soll.
Die beiden Fahrzeuge begegneten sich in dem Bereich zwischen den beiden Ausfahrten nach Kauernburg. Die Wucht des Zusammenstoßes war enorm. Den Schaden schätzt die Polizei auf insgesamt 20.000 Euro.

Sperrung für dreieinhalb Stunden


Die Bundesstraße war für dreieinhalb Stunden gesperrt. Der Verkehr musste weiträumig umgeleitet werden. Im Einsatz war die Feuerwehr mit rund 40 Kräften sowie der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk, die Straßenmeisterei, ein Seelsorgerteam und die Polizei.

Dieser Abschnitt der Bundesstraße ist problematisch

Der Unfall erinnert an eine Reihe ganz ähnlicher Ereignisse aus den zurückliegenden Jahren. Mehrere Todesopfer waren in dem Streckenabschnitt auf der B 289 schon zu beklagen. Die Unfallkommission des Landkreises hat sich bei ihren regelmäßigen Verkehrsschauen bereits mit dem Unfallhäufungspunkt beschäftigt.
Zuletzt kam es im Juli 2016 nur wenige Meter von der aktuellen Unfallstelle entfernt in der Nähe von Kauerndorf zu einem Frontalzusammenstoß. Dabei wurden fünf Menschen schwer verletzt.


Im Dezember 2015 waren gesundheitliche Probleme eines 77-jährigen Kulmbachers der Auslöser für einen Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 289. Der Autofahrer geriet zwischen Kauernburg und Kauerndorf mit seinem Wagen auf die Gegenfahrbahn und stieß mit dem Fahrzeug eines 43 Jahre alten Stadtsteinachers zusammen. Dieser Unfall ging glimpflich aus.


Anfang Oktober 2015 nahm ein Lastwagenfahrer an der Einmündung in die B 289 bei Kauernburg einem 34-Jährigen die Vorfahrt. Trotz Stoppschild fuhr er ungebremst in die Straße ein. Der 34-Jährige wich auf die Gegenspur aus und prallte mit seinem Wagen gegen ein Baustellenfahrzeug. Er erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen. Der Unfallverursacher flüchtete, konnte aber in Untersteinach angehalten werden.

Schon mehrere Zusammenstöße


Im August 2015 streifte ein Landwirt mit seinem Mähdrescher die Leitplanke und geriet beim Gegenlenken auf die andere Fahrbahn. Ein Handwerker steuerte seinen Transporter in den Straßengraben und verhinderte eine Kollision. Kurze Zeit später rammte in der gesicherten Unfallstelle ein Taxi ein Abschleppfahrzeug. Verletzt wurde bei den Unfällen niemand.
Zu einem Frontalzusammenstoß kam es im März 2015 auf Höhe der Forstlasmühle. Eine 19-Jährige und eine 22-Jährige kollidierten bei hoher Geschwindigkeit mit ihren Autos. Die jungen Frauen erlitten schwere Verletzungen.
Im Juni 2013 kam auf derselben Strecke eine 44 Jahre alte Frau ums Leben. Sie geriet auf die Gegenfahrbahn und rammte einen Lastwagen. Die Rettungskräfte konnten nichts mehr für sie tun.


Im September 2002 ereigneten sich innerhalb von zwölf Stunden dort zwei tödliche Unfälle. Ein 19-Jähriger schleuderte mit seinem Wagen in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Er überlebte den Zusammenstoß nicht. Den zweiten Unfall verursachte zwölf Stunden später eine 75-Jährige. Sie geriet mit ihrem Wagen auf die Gegenspur und prallte gegen einen Motorradfahrer. Der 36-Jährige starb an der Unfallstelle.

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