Verschüttetes Bier "Bierschoff" errichtet "Mahnmal" nach Lkw-Unfall

Einen weiß gestrichenen Bierkasten und ein Blumengesteck hat jemand auf die Verkehrsinsel an der Autobahnauffahrt bei Unterbrücklein gestellt. Dort hatte am Montag ein Bier-Lkw Hunderte Kisten Ladung verloren. Foto: Melitta Burger

Scherz oder echte Trauer? "Der Bierschoff" hat am Rand der Bierkurve bei Unterbrücklein ein kleines „Mahnmal“ aufgestellt.

 
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Da hat sich jemand viel Arbeit gemacht: Einen Bierkasten weiß lackiert und mit einem Blumengesteck dekoriert hat ein unbekannter Zeitgenosse. Das Zeichen der „Trauer“ ums verschüttete Bier steht an der Auffahrt zur A 70 in Richtung Bamberg bei Unterbrücklein. Dort hatte, wie berichtet, am Montagmorgen ein Lkw mehrere hundert Kisten Mönchshof-Biere verloren und auf der Fahrbahn ein Scherbenmeer verursacht. Weil sich Unfälle wie dieser an der Stelle häufiger zutragen, spricht man im Volksmund von der „Bierkurve“. Ein wenig makaber ist dieser Scherz, wenn man bedenkt, dass der weiße Kasten offenbar eine Anleihe bei den sogenannten „Ghost Bikes“ ist. Weiß angestrichene Fahrräder werden seit einiger Zeit an Stellen abgestellt, an denen Fahrradfahrer im Straßenverkehr getötet worden sind.

Auf Facebook und Instagram hat sich inzwischen „Der Bierschoff“ in einem Video als der Urheber des „Mahnmals“ geoutet. Er sagt, er möchte der ganzen zerdepperten Bierflaschen gedenken  und einen „Mahnkasten“ mit einem Strauß am Unfallort abstellen. Die Bierkurve, wie die Stelle wegen der dort schon zahlreichen ähnlichen Unfälle heißt, sei ein Ort der Trauer und des vergossenenen Bieres. Was sich „Der Bierschoff“ wünscht: „Dem Fuhrwerk stehe Gott stets bei, auf dass es vor Unfällen sicher sei." Nach einem kurzen Moment des Schweigens hob „Der Bierschoff“ dann seinen Krug und nahm einen Schluck.

„Seine Hopfigkeit“ hat auch beim Altstadtfest für Furore gesorgt, als er im Bischofsgewand durch die Straßen ging. Tobias G. ist in Kulmbach zu Hause. Seinen vollständigen Namen verrät er nicht, hat das Motto „in bieritus sancti“ und ist öfter mal auch mit seinen „Aprosteln“ unterwegs.

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