Timur Yikar, 47, Warmensteinach: „Mein Schwager ist gestorben, meine Schwägerin und ihre drei Kinder sind noch in Hatay. Sie haben nichts mehr. Meine Schwiegereltern haben auch keine Bleibe mehr. Sie brauchen Hilfe. Ich habe schon im Landratsamt und bei der Ausländerbehörde angerufen. Wie ich erfahren habe, könnten sie höchsten 90 Tage bleiben. Aber in 90 Tagen ist kein Haus wieder aufgebaut. Das ganze Gebäude wurde komplett zerstört. Es hatte früher sieben Stockwerke, jetzt sind es noch eineinhalb. Die ganze Stadt ist weg. Zum Glück haben die Eltern meiner Frau ihre Pässe noch gehabt. Zwei Tage lang haben wir nichts von ihnen gehört. Sie sind 70 und 76 Jahre alt. Dann haben sie sich gemeldet. Sie haben mit sechs anderen Leuten in einem Auto geschlafen. Vor dem zweiten Beben kamen sie gerade noch aus der Stadt raus. Jetzt sind sie weiter weg bei Bekannten untergekommen. Dort können sie aber nicht länger bleiben. Sie haben kein Geld dabei und keine Kleidung. Man muss sich das mal vorstellen: Millionen von Menschen sind jetzt obdachlos. Unsere Familien wollen in Sicherheit sein, sonst nichts.“