Trotzdem leben, jetzt erst recht 630 MS-Betroffene in Bayreuth und Umgebung

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 Foto: red

Multiple Sklerose (MS) hat alle Pläne von Sonja Frey durchkreuzt, trotzdem hat sie weitergemacht. Und sie tut es noch. Frey ist eine von rund 630 an MS erkrankten Personen in Bayreuth und Umgebung.

 
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Seit 30 Jahren geht Sonja Frey (67) langsamer durchs Leben. Gebremst hat sie ihre Krankheit Multiple Sklerose (MS), aber nicht aufgehalten. Sie hat mit ihrem Mann ein Gästehaus in Bischofsgrün aus dem Boden gestampft, war ihr Leben lang auf Reisen in der ganzen Welt - und geht auch demnächst wieder auf eine große Reise. Aufgeben ist nicht ihr Ding. Und nach jedem Schub ist sie immer wieder aufgestanden. „Weil ich will. Noch."

Hochkomplexe Krankheit

„MS ist eine hochkomplexe Krankheit, die man gut behandeln kann", sagt Patrick Oschmann. Er ist Chefarzt der Neurologischen Klinik Hohen Warte in Bayreuth, das einzige von der deutschen MS-Gesellschaft zertifizierte MS-Zentrum in Oberfranken, eines der größten in Deutschland.

Etwa 630 MS-Betroffene gibt es in Bayreuth und Umgebung. Viele von ihnen sind in 24 Selbsthilfegruppen organisiert. Die Betroffenen sind zwischen 46 und 65 Jahre alt.

Die Diagnose kommt oft spät, weil anfangs die Symptome sehr mild ausfallen. Aber auch das hat sich im Laufe der Jahre zum Positiven geändert. Anfangs waren Patienten bei der Erstdiagnose um die 40, jetzt sind sie im Schnitt um die 20. Erreicht worden sei dies durch Aufklärung – auch bei den Ärzten, sagt Experte Oschmann.

Odyssee durch Kliniken und Wartezimmer

Sonja Frey hatte es erst nach einer langen Odyssee durch Kliniken und Wartezimmer erfahren, dass sie an MS litt. Sie befürchtet alles, sogar einen Geschwulst im Gehirn. Im Rückblick sagt sie heute: "Ich war damals erlöst."

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