Tigers siegen in Landshut mit 3:2

Lief an alter Wirkungsstätte zu großer Form auf: EHC-Torhüter Marco Eisenhut (links) brachte Patrick Jarrett und seine Landshuter Teamkollegen phasenweise zur Verzweiflung. Foto: Georg Gerleigner Foto: red

Der EV Landshut war die erwartet hohe Hürde in der Oberliga Süd. Aber auch die hat der EHC Bayreuth aus dem Weg geräumt. Dank großer Moral, Nervenstärke und einem ehemaligen Landshuter, nämlich Torhüter Marco Eisenhut, siegten die Tigers in einem dramatischen Spiel beim niederbayerischen Traditionsverein mit 3:2 (0:0, 1:0, 1:2, 0:0) nach Penaltyschießen. Sie landeten damit ihren achten Erfolg innerhalb der letzten neun Spiele.

 
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Allerdings blieb den rund 500 mitgereisten Bayreuther Fans ein Wechselbad der Gefühle nicht erspart. Ganze 21 Sekunden dauerte es, um den heiß gelaufenen oberfränkischen Anhang schock zu frosten: 41 Sekunden vor Spielende traf zunächst Andreas Geipel zum 1:2, ehe 20 Sekunden vor der Schlusssirene Cody Thornton auch noch der 2:2-Ausgleich gelang. Selbst der schier unbezwingbare Marco Eisenhut musste bei den beiden verdeckten Verzweiflungsschüssen der Landshuter passen.

Kolozvary behält die Nerven

Dass sich die vorübergehende Schockstarre im Gästeblock dann aber doch wieder in unbändigen Jubel auflöste, lag neben Teufelskerl Eisenhut auch an Ivan Kolozvary. Der 32-jährige Slovake verwandelte nach torloser Verlängerung als Einziger von fünf angetretenen Schützen seinen Penalty und bescherte damit seinem Team einen Zusatzzähler, der gefeiert wurde wie die Meisterschaft.

Der Auftakt war für die Bayreuther alles andere als wunschgemäß verlaufen. Nach 20 Minuten hätte der klar dominierende EVL mindestens mit zwei Treffern in Führung liegen müssen. Hammer, Sedlar, Michl, Jarrett, noch einmal Hammer, zuletzt Abstreiter – was die Niederbayern an hundertprozentigen Chancen auf dem Schläger hatten, hätte gleich für mehrere Partien gereicht.

Immer wieder Eisenhut

Doch entweder scheiterten sie am eigenen Unvermögen oder an Marco Eisenhut. Der ehemalige Landshuter brachte seine Ex-Teamkollegen schier zur Verzweiflung, entschärfte auch jedes noch so gefährliche Geschoss. „Im ersten Drittel sind wir überhaupt nicht zurecht gekommen, da hat uns der Gegner komplett überrollt“, analysierte Tigers-Coach Sergej Waßmiller: „Da hat uns unser Torwart die Chance gegeben, zu gewinnen.“ Landshuts Coach Bernie Englbrecht haderte dagegen mit den Powerplay-Qualitäten seiner Truppe: „Wir haben einfach viele Überzahl-Situationen nicht genutzt.“

Das ging auch im zweiten Abschnitt so weiter – und rächte sich: Mit einem Mann mehr auf dem Eis und mit der zweiten Chance im Match überhaupt brachte Jozef Potac die Gäste in Führung (24.). Der EVL brauchte über zehn Minuten, um sich von dem Schock zu erholen, schrammte gegen die nun viel dominanter auftretenden Gäste mehrmals um ein Haar am 0:2 vorbei: „Da waren wir zu offensiv, sind in gefährliche Konter gelaufen“, sagte Englbrecht. Dennoch: Die Chancen für den EVL waren da. Bloß scheiterten die Landshuter immer wieder an Eisenhut. Und wenn der geschlagen war, an Pfosten oder Latte.

Intensives Duell

Killerinstinkt bewiesen dagegen die Bayreuther. Die nutzten ein schlampiges Abspiel prompt zum 2:0 durch Ivan Kolozvary (49.). In einem selbst im Schlussabschnitt extrem intensiven Duell gab sich der EV Landshut dennoch nicht auf – und wurde in der Schlussminute wenigstens zum Teil belohnt. „Mir wäre es heute lieber gewesen, das Spiel wäre nach 59 Minuten zu Ende gewesen“, scherzte Sergej Waßmiller nach der Begegnung.

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