Thema: Schulturnhalle Raus aus der Komfortzone

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Foto: Gabi Schnetter Quelle: Unbekannt

KOMMENTAR. Gesucht wird: die Eier legende Wollmilchsau! In Heinersreuth geht es nächste Woche um viel. Im Gemeinderat muss eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen werden, denn das Millionenprojekt Schulturnhalle wird angepackt, muss endlich angepackt werden. Und das Thema hat Sprengkraft!

 
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Unter dem Flachdach aus den 70ern haben nicht nur unzählige Vereine ein festes Zuhause, das Bauwerk birgt auch sonst manche Überraschungen, die nicht auf den ersten Blick zu entdecken sind, denn es wurde und wird liebevoll gepflegt.

Über den allgegenwärtigen Muff und über die moosgrünen Fliesen oder allenfalls noch spuckende Wasserleitungen ließe sich noch hinwegsehen, aber dass Barrierefreiheit hier nicht einmal ansatzweise ein Thema ist und Energie ohne Ende zum Heizen gebraucht wird, das stimmt schon nachdenklicher. So sieht einfach kein modernes Schul- und Sportzentrum aus.

Und: die Schüler brauchen mehr Platz. Mittagessen in einem Kellerraum, in dem es dann noch stundenlang nach Kohl riecht, ist nicht zumutbar. Auch ihre Turnhalle muss endlich wieder ihren Namen verdienen und den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen.

Das allein wäre für die Gemeinde auch relativ leicht in Angriff zu nehmen, denn bei allen Aufgaben, die die Vorsilbe Schule tragen, fließen Zuschüsse. Reichlich.

Nicht so bei den Vereinen. Und auch wenn ihr „Nest“ vielleicht nicht das komfortabelste ist, sie haben sich im Untergeschoss der Turnhalle eingerichtet. Die Sänger singen, die Schützen schießen, die Kegler kegeln. Und das alles für lau. In den 70er Jahren hat sich die Gemeinde für ihre Vereine stark gemacht und eine Komfortzone eingerichtet. Ohne wenn und aber. Damals war das möglich.

Doch heute? Jetzt muss das „Nest“ ausgemistet und renoviert werden. Und das ist bei weitem nicht die einzige Aufgabe, der sich die Gemeinde stellen muss. Also muss alles lieb Gewonnene auf den Prüfstand. Kritisch.

Denn die Eier legende Wollmilchsau gibt es auch heute noch nicht, allen technischen Raffinessen zum Trotz. Und auch nicht die Glaskugel, mit deren Hilfe sich in die Zukunft blicken lässt. Die Gemeinderäte werden also gut abwägen müssen, was und wer bleiben kann und was und wer nicht. Eine schwierige Entscheidung.

gabi.schnetter@
nordbayerischer-kurier.de

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