Thema: Eichelberg Ziel aus den Augen verloren?

Leserbrief von Nadine Woldert, Bayreuth
 Quelle: Unbekannt

Zum Artikel „Fastenkur für den Eichelberg“, Kurier vom 2. April.

 
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Darf sich Bayreuth eine familienfreundliche Stadt nennen ohne ausreichendes Betreuungsangebot in Wohnortnähe und Spielmöglichkeiten in der Umgebung? Genau das trifft auf das großflächig ausgewiesene Baugebiet am Eichelberg zu. Im Bauausschuss war am Montag immer wieder die Rede von der Ansiedlung junger Familien, doch wurde kein Konzept vorgestellt, welches dem Rechnung trägt.

Die Kinderbetreuung stellt das Kinderhaus Windrad, östlich vom Baugebiet gelegen, schon jetzt vor große Herausforderungen. Denn erst letzte Woche mussten aus Platzgründen zahlreiche Absagen für das Jahr 2019/2020 erteilt werden.

Man kämpft hier aktuell um eine Containerlösung für die Zwei- bis Dreijährigen aus dem direkten Umfeld zur Vormittagsbetreuung – ohne Mittagessen, ohne Mittagsschlaf. Und ohne die Kinder aus den zusätzlich geplanten 100 Wohneinheiten im Einzugsgebiet. Natürlich kann man als Alternative noch den südlich gelegenen Kindergarten Am Storchennest in Betracht ziehen. Doch auch hier ist die Situation derzeit angespannt.

Aus ökonomischer Sicht jedoch ist eine umfassende Bereitstellung von Betreuungsplätzen für die erfolgreiche Ansiedlung von Familien elementar. Oder gehen die Verantwortlichen des Projekts tatsächlich davon aus, dass in der heutigen Zeit die Investition für ein Eigenheim von einem Alleinverdiener gestemmt werden kann?

Auch einen Spielplatz sucht man im Bebauungsplan vergeblich. Lediglich ein schmaler Grünstreifen soll angelegt werden und man verweist auf den bereits vorhandenen Spielplatz Grunau Allee. Laut Spielplatzführer ist die Größe klein und der Spielwert nur mittelmäßig. Hat die Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe ihr Ziel aus den Augen verloren, Bayreuth zur kinderfreundlichsten Stadt zu machen?