Theater in Mehlmeisel Ein Fluch mit verhängnisvoller Wirkung

Gisela Kuhbandner
  Foto: Gisela Kuhbandner

„Der Gespenstermacher“ – so heißt das neueste Theaterstück der Mehlmeisler Dorfkomödie. Am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr ist die Premiere.

 
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Es scheint, als ob noch ein Stück übrig gebliebener Idylle mit anheimelndem Kachelofen, Holzscheiten, Kreuz und alten Familienporträts die finstere Dorfschenke der in die Jahre gekommenen Moorwirtin Rosa Moderer (Birgit Dumler) prägt. Doch schon der kleinste Anschein trügt. Sie und die verwitwete Großbäuerin Genoveva Veichtl (Marie Dörfler) buhlen um die Gunst des Schusters Jackl (Harald Prokisch), des wohl einzigen Mannes im abgeschiedenen trostlosen Weiler im Moortaler Moos, der sich regelmäßig die Zähne putzt. Und hier in der düsteren Gaststube spielt auch „Der Gespenstermacher“ das diesjährige Theaterstück der Mehlmeisler Dorfkomödie, ein lustig-makabrer Schwank in drei Akten.

Die große Herausforderung meistern die Mitwirkenden, wie gewohnt – nach Corona bedingter Zwangspause – mit viel ungebrochener Spielfreude, enormen Improvisationstalent und in bestem Miameisslerisch. Auch der neue Chef, Marco Fuchs, legt großen Wert darauf, dass das Stück nicht einfach nach Drehbuch und Textheft kopiert wird, sondern einmalig ist in der persönlichen Mehlmeisler Mundart mit all ihren Eigen- und Feinheiten. Und Heimatforscher Josef Wiche, selbst in eine Hauptrolle eingebunden, berichtet aus vergangenen Jahren, dass Gäste, wenn auch des Miameisslerischen unkundig, dennoch nach der Vorstellung schon versprochen haben, garantiert im nächsten Jahr wiederzukommen.

Stammgast in obiger Dorfschenke ist die skurrile alte Philomena (Manuela Ehlich), die sich mit Wahrsagen durch Kartenlegen und der schwarzen Kunst der Zaubersprüche beschäftigt. Misstrauisch beäugt sie die kauzigen Gebrüder Sumpfler, die weder lesen noch schreiben können und ihren Alltag als Totengräber bestreiten, wobei sie nach ihren Werkzeugen benannt sind: Schippe (Marco Fuchs) und Schaufel (Josef Wiche). Hin und wieder erscheint der Knecht des Veichtl-Hofes im Wirtshaus, ein schneidiger Bursche namens Leo (Martin Schinner) der die beiden Totengräber im Schriftverkehr unterstützt. So geht das Leben im Moortaler Moos seinen geregelten Gang, bis eines Tages ein fesches Mädel namens Lena (Carmen Köstler) im Ort erscheint, die den Leo daran erinnert, dass es im Leben noch mehr als Arbeit gibt – bis Philomena einen Fluch ausspricht, der schon bald seine verhängnisvolle Wirkung zeigt. Josef Wiche bringt die spannende Handlung mit drei aussagekräftigen Worten auf den Punkt: „Love, Crime and Horror“.Die Bühnengestaltung für das Stück der Mehlmeisler Dorfkomödie liegt bei Heiko Dumler, unterstützt wird er von Harald Prokisch und Martin Schinner. Für Kostüme und Maske ist Petra Köstler verantwortlich, sie ist auch als Souffleuse im Einsatz. Premiere des „Gspenstermachers“ ist am Freitag, 28. Oktober, um 19 Uhr in der Turnhalle in Mehlmeisel. Eintrittskarten gibt es bei Gabi Ehlich, Hauptstraße 12, Telefonnummer 09 2 72/300 (ab 18 Uhr).

Weitere Aufführungen: Samstag, 29. Oktober, um 19 Uhr ; Sonntag, 30. Oktober, um 18 Uhr; Freitag, 4. November, um 19 Uhr; Samstag, 5. November, um 19 Uhr; Sonntag, 6. November, um 18 Uhr.

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