Schert Staedler aus, könnte der gesamte Verbund scheitern, befürchten die Gewerkschafter. Deshalb gab es auch tatkräftige Unterstützung aus Ostoberfranken, wo die Schreibwarenindustrie mit einem Werk von Faber-Castell in Geroldsgrün vertreten ist. „Bricht der Tarifverbund auseinander müssen sämtliche Unternehmen Hausverträge abschließen, was in aller Regel mit Verschlechterungen für die Beschäftigten verbunden ist“, sagte Vorstandsmitglied Stefan Hübner, selbst Betriebsrat bei Faber-Castell.
Solidarisch zeigt sich die Gewerkschaft auch beim geplanten Volksbegehren „Stoppt den Pflegenotstand“. Die erste Hürde dafür sei mit weit über 100.000 gesammelten Unterschriften bereits genommen, erklärte Randolph Oechslein, der im Vorstand den Arbeitskreis „Außerbetriebliche Gewerkschaftsarbeit“ vertritt. Das weitere Vorgehen soll nun im Januar festgelegt werden.
Viele Pflegestellen fehlen
Neben der IG Metall wollen die Initiatoren von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit dem Volksbegehren darauf hinweisen, dass bayernweit rund 12.000 Pflegestellen fehlen. Die Gewerkschaften fordern deshalb mehr Personal durch einen festen Personal-Patienten-Schlüssel.
Die IG Metall Ostoberfranken hat aktuell 11.305 Mitglieder und damit 188 weniger als noch vor Jahresfrist. Wenn der erste Bevollmächtigte Volker Seidel dennoch von einer positiven Entwicklung sprach, dann deshalb, weil die Zahl der Ein-Prozent-Zahler, also der betriebsangehörigen Mitglieder, die ein Prozent ihres Bruttolohnes als Mitgliedsbeitrag zahlen, im Vergleich zum Vorjahr um exakt 80 angestiegen war.
Mit insgesamt 576 Neuaufnahmen in den zurückliegenden zwölf Monaten habe die IG Metall Ostoberfranken ihr selbst gestecktes Ziel erreicht.