„Die Testspiele werden ein Herantasten sein. Wir haben Ansprüche, auch da schon gute Leistungen abzuliefern“, sagte der 31-jährige Müller. Der Bayern-Angreifer will in seinem 101. Länderspiel gleich „das einbringen, was mich in den letzten Jahren stark gemacht hat“. Antreiben, Tore vorbereiten und schießen, eine Führungskraft sein.
Dänemark als Gradmesser
Auch auf Hummels wird sehr genau geschaut werden. Der Abwehrchef gab verbal die Richtung vor: „Wir wollen ab der ersten Minute die gleiche Intensität, die gleiche Qualität auf den Platz bringen, wie es dann am 15. Juni gegen Frankreich beim Turnier sein soll.“ Gerade die Abwehr kommt gegen Dänemarks EM-Team um den Leipziger Angreifer Yussuf Poulsen und den Dortmunder Thomas Delaney auf den Prüfstand. „Dänemark wird ein guter Gradmesser für uns“, bemerkte Sorg.
Löw hob einen Arbeitsauftrag besonders hervor: „In der Defensive waren wir häufig anfällig. Wir haben aus verschiedenen Situationen heraus Tore bekommen. Das ist eine wichtige Geschichte.“ Im Training wurde darum an den Basics gearbeitet, an Kompaktheit, am richtigen Lösen von Eins-zu-eins-Situationen und dem Zweikampfverhalten.
Merkel und Löw haben Gemeinsamkeit
„Da müssen wir uns verbessern“, mahnte der Bundestrainer, der noch vor dem Start in die Vorbereitung für sein letztes Turnier in Berlin zu einem Essen bei Angela Merkel im Kanzleramt war. Beide, Merkel (66) und Löw (61), starten bald in ein komplett neues Leben - ohne Verantwortung für das Land (Merkel) bzw. die Fußball-Nation (Löw).
Der Langzeit-Bundestrainer muss beim ersten Länderspiel seiner Abschiedstournee personell improvisieren, weil ihm der komplette 26-Mann-Kader noch nicht zur Verfügung steht. Hummels dürfte darum im Abwehrzentrum den Gladbacher Matthias Ginter an die Seite gestellt bekommen. Wunschkandidat Rüdiger, dem Hummels das Prädikat „Weltklasse“ anheftete, wird wie die übrigen Königsklassen-Finalisten erst Donnerstag nach Tirol kommen. Bayern-Angreifer Serge Gnabry sorgt sich wegen der zahlreichen Absenzen nicht: „Es sollte bis zum Turnierauftakt hinhauen, dass wir ein eingespieltes Team haben.“
Ein klassischer Mittelstürmer fehlt
Gnabry ist Teil des Bayern-Blocks, auf dem viele Hoffnungen ruhen, gerade auch offensiv. Mit Müller und Leroy Sané will er schon gegen Dänemark für Schwung und Tore sorgen. Gnabry möchte dabei - anders als im Verein - bei seinem ersten Turnier die Rolle ganz vorne drin übernehmen. Ein klassischer Mittelstürmer fehlt dem DFB-Team.
„Wenn man keinen Lewandowski oder Haaland vorne drin hat, ist es ein anderes Spiel“, meinte Gnabry. Er möchte dabei „einen Stoßstürmer imitieren und viele Tore schießen“. Gnabrys Quote von 15 Toren in 20 Länderspielen klingt dabei durchaus verheißungsvoll für die EM.