Kulmbach - Die „Warnschüsse“, die auch Mitarbeiter der Kulmbacher Brauerei Mitte der Woche abgegeben haben, sind gehört worden, berichtet die Betriebsratsvorsitzende von Kulmbacher, Martina Weber. Doch zu einem Abschluss ist es dennoch unerwartet nicht gekommen. Am Nachmittag haben laut Weber die Arbeitgeber die Schlichtung angerufen. Weber ist Mitglied der bayerischen Tarifkommission für die Brauer, die auf Arbeitgeberseite vom ehemaligen Kulmbacher-Vorstand Jörg Lehmann geleitet wird. Bereits zum Auftakt haben laut Weber die Arbeitgeber ihr bislang von der Arbeitnehmerseite als unannehmbar „mager“ eingeschätztes erstes Angebot nachgebessert. Am Nachmittag sei ein Abschluss zwar noch nicht endgültig erzielt worden,es habe aber Hoffnung gegeben. Unter anderem sei eine zweite Einmalzahlung auf dem Tisch und auch eine geringe Lohnerhöhung, über die aber noch diskutiert werde. Nicht geklärt seien Fragen im Bereich der Ausbildung und die Laufzeit. Es sei im Raum gestanden, den Tarifabschluss 24 Monate laufen zu lassen. „Es ist Bewegung in die Verhandlungen gekommen. Doch kurz nach 18 Uhr habe die Runde einen unerwarteten Verlauf genommen. Zwei Angebote seien hin und hergeschoben worden, ohne dass darüber verhandelt wurde. Dann sei die Schlichtung ins Gespräch gekommen. Wie bereits berichtet, haben die Betriebsräte der Kulmbacher Gruppe vor den neuen Tarifgesprächen am Freitag angekündigt, in einen Arbeitskampf zu gehen, wenn sich die viele Arbeit, die in der Brauerei geleistet wird, nicht auch auf die Gehälter auswirkt. Dem Verhandlungsführer sei, so eine erste Einschätzung Webers, an einem Abschluss gelegen. „Jetzt geht die EM los und auch das schöne Wetter. Man könnte gute Umsätze machen, wenn nicht die Arbeitnehmer die Räder zum Stehen bringen.“ Die Bedingungen in diesem Fall stünden zugunsten der Beschäftigten. mbu