Verhandlungen für rund 25.000 Beschäftigte
Bei den Tarifverhandlungen geht es um die Löhne und Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. In dem Tarifkonflikt gab es bislang fünf Verhandlungsrunden.
Die Arbeitgeber kritisierten das Ausmaß der derzeitigen Arbeitskämpfe im Luftverkehr als unangemessen und verwiesen auf einen millionenschweren wirtschaftlichen Schaden. Anders als etwa in der Auto- oder Textilindustrie könnten diese Einnahmeausfälle nicht anschließend in Sonderschichten ausgeglichen werden, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft mit. "Ein gecancelter Flug bleibt ein verlorener Flug." Die Gewerkschaften schwächten die materielle Basis der Unternehmen und ihrer Beschäftigten, kritisierte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.
Angestrebte Schlichtung für Lufthansa-Bodenpersonal
In einen der anderen aktuellen Tarifkonflikts im Luftverkehr kam am Donnerstagabend noch Bewegung: Verdi und die Lufthansa kündigten an, in den Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal eine Schlichtung anzupeilen. Parallel will Verdi eine Urabstimmung vorbereiten, um den Boden für "Erzwingungsstreiks" vorzubereiten.
Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky hält eine Einigung in der angepeilten Schlichtung bis spätestens Karsamstag (30. März) für "sehr realistisch. Ich glaube, beide Seiten wollen einen Streik an Ostern vermeiden." Während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht gelten.
Streiks am Ostersonntag bei Scheitern der Gespräche möglich
Sollte es keine Einigung geben, sei ein Streik allerdings bereits am Ostersonntag möglich, bekräftigte der Verdi-Verhandlungsführer. Die Gewerkschaft will in der kommenden Woche mit den Vorbereitungen für eine Urabstimmung beginnen, die bis Karfreitag abgeschlossen sein soll. Parallel zu den Gesprächen über eine Schlichtungsvereinbarung als Voraussetzung für das Verfahren läuft derzeit die Suche nach Schlichtern. Dabei soll nach dem Willen von Verdi jede Seite einen eigenen Vermittler benennen.
Auch Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann hatte die Bereitschaft zu einer Einigung betont. Man sei einer Lösung näher gekommen, es habe aber noch nicht zum Abschluss gereicht, sagte Niggemann am Donnerstag nach der fünften Verhandlungsrunde. "Gemeinsam wollen wir nun mit Hilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen."