Studenten, schafft Neues!

Von Michael Weiser

Club-Rhythmen nahe Haus Wahnfried, am Heim des Zukunfstwerkers das Arsenal der modernen Medientechnik: Die Präsentation der Hochschule Hof/Münchberg im Richard-Wagner-Museum zog zahlreiche Besucher an. Eine Premiere, die noch einige Wiederholungen verträgt.

 
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Dieser Abend brachte viele Einrichtungen zusammen: Das Richard-Wagner-Museum, die Hochschule Hof/Münchberg, die Akademie für Afrikastudien der Uni Bayreuth, in Gestalt von Katharina Fink, die den weltbekannten DJ Spooky aus New York mit Prof. Michael Zöllner aus Münchberg zusammenbekommen hatte. Das Ergebis war, so darf man das durchaus sagen, etwas Neues, wenn nicht sogar eine Zäsur im Museum des Mannes, der seinen Nachkommen die stets erneuerte Schöpfung des Neuen als Vermächtnis gemacht hatte: Winkekatzen und Playstationspiele im verspielten und nichtsdestotrotz sinnvollen Einsatz - das hat man so in und um Haus Wahnfried noch nicht erlebt. Angesichts der lärmenden, leuchtenden und lustigen Sachen hätte der Hausherr zu Lebzeiten wahrscheinlich einen Handstand auf dem Flügel gemacht (auf Bäume klettern wäre am Mittwochabend vermutlich nicht gut gegangen, bei dem Wolkenbruch!).

Kinder, schafft Neues! Hat ja  Richard Wagner schließlich selbst gefordert. Womöglich hätte er sich ganz  gerne unter die überwiegend jungen Menschen gemischt, die im Neubau des Richard-Wagner-Museums ihre Projekte präsentierten. Studenten der Hochschule Hof/Münchberg, die sich Gedanken über die unterschiedlichsten Aspekte von Wagner gemacht hatten. Xenia Staubach etwa hatte untersucht, welche Musikdramen Wagners in Bayreuth wie oft gespielt wurden. Und machte damit klar, was "visualisieren" eigentlich bedeutet: anschaulich machen, eine abstrakte Tatsache in ein Bild überführen.

Rock  den Wagner!

Als Appetitmacher auf Wagner darf man so etwas wie Florian Pfeiffers Projekt sehen, der Stücke aus Richard Wagners Dramen für Guitar Hero arrangierte. Uni-Präsident Stefan Leible war unter den ersten, die das Spiel ausprobierten, vermutlich, um sich für seinen Besuch bei Rock im Park aufzuwärmen. Am Stand von Lorenz Wetscher und Julian Leupold konnte man sich über QR-Code mit seinem Smartphone einloggen und durch Schütteln des Geräts Rhythmen generieren und Wagners Walküren zum Ritt starten lassen - so lange, bis beim Meister selbst die virtuelle Zigarette glimmt. An einem Computerbildschirm ließen sich Wagners Themen ausprobieren. Und über allem pulsierte der Remix von DJ Spooky alias Paul D Miller aus New York. Auch ein Novum, dieser  Club-Mix im Museum. 

Prof. Michael Zöllner war sichtlich zufrieden mit der Präsentation, musste allerdings zugeben, dass man durchaus mehr Werbung hätte machen können. "Auf der anderen Seite war das ganz gut, dass viel los war, aber kein Gedränge herrschte - es war schließlich erst mal ein Versuchsballon." Den Test hat er für sich schon ausgewertet: "War eine gelungene Geschichte, wir machen das auf jeden Fall wieder." Auch von Seiten des Richard-Wagners-Museums aus äußerte man sich zufrieden. Warum auch nicht - das Haus ist Bayreuths wichtigstes Museum. Mit solchen Kooperationen aber gehört es auch zu den lebendigsten.

INFO: Die Ausstellung mit den medientechnischen Präsentationen der Hochschule Hof/Münchberg ist leider nur noch bis Sonntag zu erleben, während der regulären Öffnungszeiten des Richard-Wagner-Museums.

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