Stromnetze Bayernwerk investiert Rekordsumme

Stephan Herbert Fuchs
“Die Energiewende geht voran“: Thomas Balzar, Markus Seidel, Michael Renghart und Bernd Göttlicher (von links) vom Bayernwerk haben eine positive Zwischenbilanz gezogen. Foto: shf

Mehr als 200 Millionen Euro nimmt das Unternehmen für Ausbau und Instandhaltung ihrer fränkischen Stromnetze in die Hand. Ein großer Teil dieses Geldes entfällt auf den Landkreis. Das ist auch nötig: Da immer mehr Menschen „grüne Energie“ nutzen möchten, steht das Unternehmen vor gewaltigen Herausforderungen.

 
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Rund 205 Millionen Euro steckt die Bayernwerk Netz GmbH in diesem Jahr in die Instandhaltung und den Ausbau ihrer fränkischen Stromnetze. Die Rekordsumme von 37 Millionen Euro entfällt davon auf das Netzgebiet des Bayernwerk-Kundencenters Kulmbach. Dazu gehören die Landkreise Kulmbach, Bayreuth und Lichtenfels sowie Teil der Landkreise Nürnberg-Land, Tirschenreuth und Wunsiedel. „Das Bayernwerk investiert damit in die Leistungskraft des regionalen Verteilnetzes und schafft die notwendigen Netzkapazitäten für die Einspeisung erneuerbarer Energien und die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen“, sagte Markus Seidel, Leiter des Kundencenters Kulmbach am Freitag.

„Unsere Aufgaben haben sich mit der Energiewende und dem Anschlussboom seit dem vergangenen Jahr stark verändert“, erklärte Bernd Göttlicher, der Leiter des Kommunalmanagements Franken, bei einem Pressetermin in Kulmbach. Besondere Herausforderungen stelle der hohe Anteil regenerativer Energien im Bayernwerk-Netz dar. Dank der aktuell über 390 000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen (in der Regel Photovoltaik) verteilt das Bayernwerk zu über 70 Prozent regenerativen Strom.

„Wenn das Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis zum Jahr 2040 erreicht werden soll, dann müssen sich auch die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern“, so Göttlicher. Konkret nannte er schnellere Genehmigungsverfahren, eine Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz, das die Vorhaben der einzelnen Gebietskörperschaften bündelt.

Eine große Herausforderung für die Netzbetreiber bleibe die zunehmende Zahl an Anschluss-Anfragen für erneuerbare Energieanlagen. So habe sich diese beim Bayernwerk von 2021 auf 2022 von 40 000 auf 60 000 gesteigert. Neben der wachsenden Zahl an Einspeisern würde vor allem durch die Elektro-Mobilität auch der Bedarf steigen.

„Eine sichere Versorgung steht bei uns an erster Stelle“, sagte Markus Seidel. Dazu müsse das Bayernwerk die Netze modernisieren und ausbauen. Als aktuelle Beispiele nannte Thomas Balzer, der Leiter der Bereich Planung, Bauausführung und Kundenbetreuung im Netzgebiet Kulmbach, unter anderem den Ausbau der Energienetze bei Gefrees für rund eine Million Euro, die Verstärkung des Stromnetzes zwischen Mehlmeisel und Fichtelberg für rund 1,9 Millionen Euro (beide Maßnahmen im Landkreis Bayreuth) sowie die Umstellung der Hausanschlüsse in Harsdorf von Freileitung auf Kabel für rund 200 000 Euro. Im Bereich des Hochspannungsnetzes wird die gesamte Freileitung zwischen Bayreuth und Immenreuth erneuert. Die Kosten liegen bei etwa 20 Millionen Euro). Als weitere Maßnahmen nannte er die Erneuerung und Erweiterung des Umspannwerks Untersteinach für zwei Millionen Euro und des Umspannwerks Marktleugast für fünf Millionen Euro.

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