Einmal im Jahr verwandelt sich der gesamte Stadtkern von Kulmbach und lädt kleine und große Schnäppchenjäger zum Stöbern ein. Dann der Innenstadt-Flohmarkt und wenn das Wetter mitspielt, sind Tausende unterwegs. Zum Kaufen und Verkaufen, zum Schlendern und Schauen, zum Eisessen und zum Stöbern in den Kulmbacher Geschäften. Die haben dann auch geöffnet und das ist der Moment, in dem Paul Lehmann immer ganz genau hinzuschauen beginnt. Der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Verdi ist keiner, der den Menschen ihr Vergnügen rauben möchte. Er selbst würde sich eher als Beschützer jener betrachten, die er als Verlierer solcher Tage ausgemacht hat: die Mitarbeiter im Einzelhandel. Deshalb – und auch weil sich seiner Ansicht nach viele Kommunen bei ihren verkaufsoffenen Sonntagen nicht an Recht und Gesetz halten – wird Lehmann am 18. September genau auf Kulmbach blicken. Dann findet dort der dritte von insgesamt vier verkaufsoffenen Sonntagen in diesem Jahr statt, der letzte ist für den 30. Oktober zum Herbstmarkt terminiert.