Streckenrekorde unterboten Zeitfahren auf hohem Niveau

Trotz schnellster Zeit nicht der Sieger: B-Lizenzfahrer Michael Kopf durfte nur ohne Wertung mitfahren. Foto: Rudi Ziegler Quelle: Unbekannt

RADSPORT. Die optimalen Bedingungen und das stark besetzte Starterfeld machten es möglich: Beim Bayreuther Einzelzeitfahren „Contre la montre“ wurden sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die schnellsten Zeiten für die 21,3 Kilometer lange Wendepunktstrecke zwischen Obernsees und Plankenfels erzielt, auf der seit 2015 gefahren wird. Die 26:46 Minuten von Michael Kopf gehen jedoch nicht als Streckenrekord in die Geschichtsbücher ein.

 
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Der 42-jährige Berliner war zwar zehn Sekunden schneller als der Bayreuther Benedikt Helbig vor zwei Jahren und erreichte dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 47,75 km/h. Allerdings blieb der aktuelle Deutsche Meister im Straßenrennen der Senioren II ohne offizielle Wertung, weil er ein B-Lizenzfahrer ist. Und dennoch wäre die alte Bestmarke beinahe gefallen. Denn der in den Listen als Sieger geführte Kai Rosenbaum vom RSV Erzgebirge verpasste diese lediglich um vier Sekunden. Sein Vorsprung auf den Zweiten, Triathlet Daniel Hilbert (RSC Mering), betrug satte 1:13 Minuten. Auf den folgenden Plätzen war das Feld hingegen dicht gedrängt.

Sogar noch deutlicher als Rosenbaum entschied Amelie Kolweyh die Frauenkonkurrenz für sich und pulverisierte zugleich den im vergangenen Jahr bei starkem Regen von Anne Haug aufgestellten Streckenrekord. Die Topfavoritin vom BRC Zugvogel Berlin war in 31:03 Minuten ganze 39 Sekunden schneller als die Profitriathletin, die sich im Trainingslager für die Langdistanzweltmeisterschaft am 13. Oktober auf Hawaii befindet und ihren Titel deshalb nicht verteidigen konnte.

Die Zweite Franzisca Helmreich (RC Schnaittachtal) hatte bereits 1:47 Minuten Rückstand zu Kolweyh, die zwei Wochen zuvor im italienischen Varese Weltmeisterin in der Altersklasse 35 bis 39 geworden war. Cornelia Schödl-bauer (DAV Röthenbach) konnte ihre Zeit zwar ein weiteres Mal verbessern (diesmal sogar um 34 Sekunden von 33:31 auf 32:57 Minuten), landete aber wieder auf dem dritten Platz.

Bester Bayreuther im Rekordteilnehmerfeld von 125 Startern und damit Neubürg-Champion wurde Felix Günther vom SV Bayreuth. Bei den Männern reichten seine 30:03 Minuten zu Gesamtrang 16. Konkurrenzlos gewann Saskia Mey vom veranstaltenden Team Icehouse die regionale Wertung bei den Frauen.

Ein positives Fazit zog Organisationschef Frank Übelhack: „Wir hatten optimale Bedingungen für die Aktiven und haben nur gutes Feedback erhalten. Der Event wird immer beliebter. Bereits einen Monat vor dem Rennen waren wir ausverkauft. Von dem flachen Kurs unter Vollsperrung sind die Zeitfahrer aus ganz Deutschland und eben auch regionale Radsportler immer begeistert.“

Ergebnisse

Männer: 1. Kai Rosenbaum (RSV Erzgebirge) 26:59 Minuten (Schnitt 47,36 km/h), 2. Daniel Hilbert (RSC Mering) 28:12 (45,32), 3. Stefan Schardt (RSG Vilstal) 28:25 (44,97), 4. Daniel Wolf (TDM Bamberg) 28:30 (44,84), 5. Michael Müller (Schleudergang e.V.) 29:06 (43,92).

Senioren: 1. Jörg Pacher (Jenatec-Lawi-Masters-Team) 28:30 (44,84), 2. Werner Ruf (MTV Aalen) 28:44 (44,48), 3. Dirk Keßler (RVG Rockenberg) 28:45 (44:45), 4. Armin Fischer (RSC Monte Kali Neuhof 29:23 (43,49), 5. Andreas Katzenberger (Cycling Team Schweinfurt) 29:31 (43,30).

Frauen: 1. Amelie Kolweyh (BRC Zugvogel Berlin) 31:03 (41,16), 2. Franzisca Helmreich (RC Schnaittachtal) 32:50 (38,92), 3. Cornelia Schödlbauer (DAV Röthenbach) 32:57 (38,79), 4. Maria Paulig (Erlangen) 32:57 (38,79), 5. Anne Kirsten (DJK Teutonia Gaustadt) 33:42 (37,92).

Männliche Jugend: 1. Fabian Schwiers (Bindlach) 36:45 (34,78).

Neubürg-Champion, männlich: 1. Felix Günther (SV Bayreuth) 30:03 (42,53), 2. Klaus Reichel (Tri Team Vegan) 31:21 (40,77), 3. Manfred Großmann (DAV Bayreuth) 31:30 (40,57), 4. Maximilian Koenen (TSV Gräfelfing) 31:51 (40,13), 5. Bernd Bauer (TSV Plankenfels) 32:01 (39,92).

Neubürg-Champion, weiblich: 1. Saskia Mey (Team Icehouse) 39:30 (32,35).

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