Mit einer Gedenkstunde und einer Kundgebung wird am Freitag, 24. Februar, an die Erdbebenopfer und an den Jahrestag des Krieges in der Ukraine gedacht.
Ali Tas, Vorsitzender der Türkisch-islamischen Gemeinde, lädt im Namen von Ditib alle Menschen, die gemeinsam den Opfern in den beiden Ländern gedenken wollen, zu dieser Feier ein. Man wolle gemeinsam für die rund 50.000 Erdbebenopfer, aber auch für alle Menschen, die in Not geraten sind, beten, sagt er.
Tas ist nach dem ersten Beben zusammen mit einem zweiten Helfer in die Region gereist. Elf Tage lang haben sie mitgeholfen, Menschen aus den zerstörten Häusern zu retten und Tote zu bergen. Eindrücke, die er niemals vergessen wird, wie er sagt. In einigen Städten stehe kein einziges Haus und keine Moschee mehr, alles sei zerstört. „Die Gegend sieht aus wie eine einzige Bauschutthalde“, sagt er. Sie haben Menschen gerettet, Menschen getröstet. „Viele Menschen haben alles verloren, Kinder haben keine Eltern mehr, Eltern keine Kinder mehr. Familien wurden vollkommen ausgelöscht.“ In Idlib in Syrien war Tas bei der Bergung zweier Kinder dabei, ihre Eltern sind unter den Trümmern gestorben. „Es ist alles weg, alles verloren, nichts ist mehr wie es war“, sagt Tas. Was die Situation weiter verschärft: Es gibt kein Wasser, kein Strom und keine Nahrung.
Zusammen mit zwei weiteren Helfern aus Coburg haben die Bayreuther Helfer Hilfe organisiert. Praktisch auf Zuruf, sagt Tas, und ausgerüstet mit einem geliehenen Lastwagen, haben sie besorgt, was dringend benötigt wurde. Mit den Geldspenden aus Bayreuth besorgten sie Lebensmittel für bis zu 2000 Menschen. Am nächsten Tag kauften sie Hygieneartikel und verteilten sie an Stützpunkten in den zerstörten Städten. Auf die Frage, wie man den Menschen im Erdbebengebiet am besten helfen könne, sagt Tas, dass Geldspenden die sinnvollste Hilfe sind. Alles, was die Menschen dringend benötigen, könne man in der Türkei kaufen. Zum Beispiel Wohncontainer.
Einen großen Wunsch hat Tas. Dass es Deutschland ermöglicht, ohne großen bürokratischen Aufwand Menschen aus den Erdbebengebieten für drei Monate nach Deutschland bringen zu dürfen.
Bereits um 14 Uhr findet am Freitag ebenfalls auf dem Stadtparkett eine Kundgebung anlässlich des Jahrestages des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine statt. Wie Organisator Andreas Kuhmann im Gespräch mit dieser Zeitung sagt, werden Menschen aus der Ukraine, die in Bayreuth und der Region Zuflucht gefunden haben, in Reden ihre Erlebnisse schildern. Eine Dolmetscherin übersetzt die Schilderungen. Außerdem werden Lieder aus der Ukraine vorgetragen.