Die Kumpel haben zum Wohlstand beigetragen
In jüngerer Vergangenheit habe der deutsche Steinkohlenbergbau die Arbeitssicherheit optimiert, sagte Schrimpf. Bis zum Förderende 2018 wurde das "Schwarze Gold" schon lange nicht mehr mit der Hand, sondern mit Hobeln an schweren Ketten und unter dem Schutz von großen Metallschilden gewonnen, wie auf Filmen zu sehen ist.
Die Ausstellung zeigt, dass Kumpel schon früh von weither kamen - aus Niedersachsen und Ostpreußen, aus Portugal, der Türkei und Südkorea. Zeitweise mussten auch Zwangsarbeiter unter Tage schuften. Zum Arbeitsalltag gehörten dabei lange Wege unter der Erde - allein die Zeche Zollverein hatte zuletzt rund 120 Kilometer unterirdisches Streckennetz - die zu Fuß, mit Hängebahnen oder als menschlicher Passagier auf Förderbändern zurückgelegt wurden.
Die Arbeit der Kumpel habe über hundert Jahre lang zum Wohlstand Europas beigetragen, sagte Grütter. Zu sehen sind aber auch die negativen Begleiterscheinungen: Als Folge des Kohle- und Gesteinsabbaus muss bis heute in riesigen Mengen Grubenwasser abgepumpt werden, damit das Ruhrgebiet nicht in Teilen versinkt. Für diese sogenannten Ewigkeitslasten fallen laut Schrimpf jedes Jahr in Deutschland rund 250 Millionen Euro an.