Steuer für Vierbeiner wird erhöht – Nachforderungen für Unangemeldete Hunde kosten künftig mehr

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Die Hundesteuer wird ab nächstem Jahr teurer in Schnabelwaid. Foto: dpa Foto: red

„Wir haben viele ,schwarze‘ Hunde in Schnabelwaid“, sagte Bürgermeister Hans-Walter Hofmann (CSU) bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Deshalb erhalten die Gremiumsmitglieder eine Liste, auf der die angemeldeten Hunde verzeichnet sind und sie können ergänzen, wo sie wissen, dass es noch unangemeldete Vierbeiner gibt. Das sollen einige im Ort sein.

 
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Man werde auch rückwirkend Nachforderungen zur Hundesteuer stellen, sollten diese von den Besitzern nicht entrichtet worden sein, informierte er. Fast eine Stunde diskutierte der Gemeinderat schließlich kontrovers über die vorgeschlagene Erhöhung der Hundesteuer in der Kommune. Bislang wurden für den ersten Hund 30 Euro, für jeden weiteren Hund 40 Euro und für Kampfhunde 300 Euro verlangt. Die Aufstellung von mehreren Hundetoiletten sowie die Entfernung von Hundekot aus öffentlichen Grünflächen habe in der Vergangenheit wesentlich mehr Personalkosten erfordert, deshalb wurde vorgeschlagen die Steuern auf 55 Euro für den ersten, 75 Euro für den zweiten und 120 Euro für jeden weiteren Hund sowie 400 Euro für Kampfhunde zu erhöhen.

Steuern sollen alle betreffen

„Warum sollen wir nur bei Hunden erhöhen, nicht auch bei Katzen und Pferden?“, kritisierte Manfred Kohler (CSU) den Vorschlag. Er sei für eine Erhöhung von Steuern, die alle betreffen. Er wolle der Verwaltung kein eigenes Abrechnungssystem für Pferde verlangen, argumentierte Hofmann. Und er wolle auch nicht die erste Gemeinde im Landkreis haben, die eine Pferdesteuer einführt. „Besitzer und Einsteller werden die Gemeinde bei der Einführung einer Pferdesteuer verlassen“, gab Thorsten Held (CSU) zu bedenken. Ein neues Abrechnungssystem sei kein Aufwand, so Kohler. Auch zweiter Bürgermeister Georg Cramer (FWG) sprach sich für die Einführung einer Pferdesteuer aus.

Für eine höhere Steuer bei den Kampfhunden sprach sich Katja Lindner (parteilos) aus. Sie plädierte für 500 Euro. „Von Kampfhunden geht eine Gefahr aus“, betonte sie. Sie sprach sich dafür aus, die Mehreinnahmen der Steuern für die Beseitigung von herumliegenden Hundekotbeuteln zu verwenden. Cramer sieht eine Steuererhöhung bei Kampfhunden auf 400 Euro als zu hoch an.“Die machen auch nicht mehr Dreck“, betonte er.

Warum stehen Kampfhunde auf der Liste?

Bürgermeister Hofmann sagte, dass im Ort nur ein Kampfhund wäre, der aber nicht gefährlich sei, aber eben auf der entsprechenden Liste geführt werde. „Man sollte sich Gedanken machen, warum diese Rasse auf der Liste der Kampfhunde geführt werde“, gab Uwe Färber (FWG) zu bedenken. Außerdem erinnerte er daran, dass es sich beim Wegwerfen von Hundekotbeuteln auf öffentliche Flächen um eine Ordnungswidrigkeit handle, die mit einem Bußgeld belegt werde. In diesem Zusammenhang appellierte der Bürgermeister noch einmal, solche Verstöße zu melden und sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Er könne solche Hundehalter nennen, meldete sich ein Zuhörer der Sitzung zu Wort, werde aber keine Namen nennen. „Der Gemeinderat macht das schließlich auch nicht“, so seine Begründung. Die Hundesteuer sei lange nicht erhöht worden, so Geschäftsstellenleiter Klaus Baumgärtner. Die Erhöhung solle eine Hundehaltung aber nicht grundsätzlich unmöglich machen. Auch Volker Barthelmann (CSU) sprach sich für eine Erhöhung aus. „Die Verschmutzungen haben zugenommen und wir Landwirte müssen häufig die Beutel mit den Hinterlassenschaften aus den Wiesen klauben“, sagte er.

Nach mehreren Änderungsvorschlägen zur geplanten Erhöhung, fand schließlich der Antrag von Dietmar Hemm (CSU) eine Mehrheit von 7:4 Stimmen. Ab Anfang nächsten Jahres müssen für den ersten Hund 50, für den zweiten 60, für jeden weiteren 120 Euro sowie für Kampfhunde 400 Euro gezahlt werden.

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