Vermisstensuche Großeinsatz: Mann hatte lebensgefährliche Verletzungen

Michael Will
Intensive Suche: Der Fahrer des Unfallautos lag schwerverletzt 800 Meter Luftlinie entfernt. Foto: BRK/Michael Will

Glück im Unglück hatte ein 57-jähriger Autofahrer aus dem Kreis Haßberge: Ein Spaziergänger fand ihn und Rettungskräfte sorgten für einen schnellen Transport des Schwerverletzten ins Klinikum Bamberg.

 
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Stettfeld/Lauter - Ein Verkehrsunfall und eine anschließende Vermisstensuche haben am Samstagnachmittag zu einem Großeinsatz für Rettungskräfte aus Unter- und Oberfranken gesorgt. Rund 200 Einsatzkräfte von Polizei, Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Feuerwehr und Rettungshundestaffeln suchten nach einem 57-jährigen Mann, der nach einem schweren Unfall nicht aufzufinden war. Im Einsatz waren zudem ein Rettungs- und ein Polizeihubschrauber. Rund zwei Stunden nach Einsatzbeginn wurde der Vermisste mit lebensgefährlichen Verletzungen gefunden.

Gegen 12.35 Uhr erreichte die Integrierte Leitstelle die Mitteilung über einen Unfall durch ein so genanntes automatisches eCall-System. Daraufhin wurden Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr alarmiert. Diese lag in einem Waldgebiet zwischen Stettfeld und Lauter unweit der Landkreisgrenze zwischen den Haßbergen und Bamberg. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte wurde ein Pkw vorgefunden, der neben einem Feldweg offenbar mit höherer Geschwindigkeit gegen einen Baum gefahren war. In dem Auto hatten die Airbags ausgelöst und es waren Blutspuren sichtbar. Von dem oder den Insassen fehlte allerdings jede Spur.

Insofern musste davon ausgegangen werden, dass der Insasse hinter dem Steuer Verletzungen haben könnte. Deshalb wurden weitere Kräfte nachalarmiert und eine großangelegte Suchaktion gestartet. Über die Halteranschrift brachte die Polizei in Erfahrung, dass es sich bei dem Fahrer um einen 57 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Haßberge handelt. Der alarmierte Rettungshubschrauber „Christoph 27“ aus Nürnberg überflog das Waldgebiet rund um die Unfallstelle, konnte den Mann aber nicht ausfindig machen. Parallel dazu begann die Feuerwehr mit Suchmaßnahmen und schickte mehrere Fußtrupps durchs Gelände.

Sieben Feuerwehren im Einsatz

Zeitgleich lief unter Einsatzleitung von David Amling, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Stettfeld, ein Großeinsatz für Helfer aus Unter- und Oberfranken an. Insgesamt sieben Feuerwehren aus Stettfeld, Ebelsbach, Eltmann, Staffelbach, Lauter, Deusdorf und Leppelsdorf mit rund 100 Frauen und Männern waren an den Suchmaßnahmen und der Verkehrsumleitung beteiligt. Daniel Imhof, Einsatzleiter des Rettungsdienstes, ließ weitere Kräfte nachalarmieren, sodass neben dem zunächst primär am Unglücksort befindlichen BRK-Rettungswagen aus Ebern, dem Notarzt Ebern und dem Rettungshubschrauber „Christoph 27“ weitere Einheiten zum Einsatz kamen.

Insbesondere wurden zahlreiche Rettungshundestaffeln aus der Region alarmiert, um das weitläufige und zum Teil unwegsame Gelände nach dem Vermissten abzusuchen. So kamen neben der Rettungshundestaffel des BRK-Kreisverbandes Haßberge weitere Staffeln des BRK aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen zum Einsatz, ebenso Rettungshundestaffeln des ASB Schweinfurt, der Johanniter Schweinfurt sowie der Feuerwehr Sömmersdorf. Insgesamt waren 17 Hunde mit 19 Helferinnen und Helfern vor Ort.

Seitens des Bayerischen Roten Kreuzes waren drei Rettungswagen, ein Notarzt, der Einsatzleiter Rettungsdienst, der Einsatzleiter Rettungshunde, die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Transport 1 aus Zeil und Knetzgau, die SEG Betreuung aus Haßfurt und Untermerzbach und die SEG Information und Kommunikation im Einsatz. Alarmiert wurde später auch die SEG Verpflegung aus Hofheim, die nach Auffinden des Gesuchten aber wieder abbestellt werden konnte. Ebenso war ein Vertreter der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) vor Ort, der sich um Angehörige und Freunde des Vermissten kümmerte.

Polizei aus Ober- und Unterfranken vor Ort

Die Polizei aus Unterfranken und Oberfranken war mit mehreren Streifenfahrzeugen und knapp 20 Beamten an der Suche beteiligt, ebenso ein Polizeihubschrauber. Gegen 14.45 Uhr kam die erlösende Nachricht: Ein Spaziergänger hatte einen verletzten Mann in freier Flur entdeckt. Ein Fußtrupp der Feuerwehr leistete Erste Hilfe. Umgehend wurden der Notarzt, ein Krankentransportwagen und ein Rettungswagen zu dem Verletzten geschickt. Es handelte sich tatsächlich um den Gesuchten. Die Auffindestelle war knapp 800 Meter Luftlinie von der Unfallstelle entfernt.

Notarzt und Rettungsdienst bemühten sich um den 57-Jährigen, der mit lebensgefährlichen Verletzungen gefunden wurde. Parallel dazu wurde erneut ein Rettungshubschrauber für einen schnellen und schonenden Transport in eine Klinik angefordert. Kurz darauf landete „Christoph 27“ und flog den Mann ins Klinikum Bamberg. Er wurde dort zur weiteren Versorgung an das Team des Schockraums übergeben.

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