Sternfahrt Kulmbach Bikertreffen könnte Rekorde brechen

Mit atemberaubenden Stunts zeigen die Sternfahrt-Organisatoren jedes Jahr, was passiert, wenn Motorradfahrer verunglücken. Dieses Jahr geht es dabei um einen Zusammenprall zwischen Traktor und Zweirad. Foto: Archiv

Wenn alles läuft, wie erhofft, könnte die Sternfahrt in diesem Jahr vielleicht sogar alte Rekorde einstellen. Die Veranstalter haben dafür die Grundlagen gelegt.

 
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Wenn der Wetterbericht hält, was er verspricht, dann wird es wohl ein Wochenende nach Maß, wenn in Kulmbach am 22. und 23. April endlich wieder die Motorradsternfahrt stattfindet. Viele tausend Besucher,darunter keineswegs nur Motorradfahrer, werden am kommenden Wochenende auf dem Gelände der Kulmbacher Brauerei erwartet. Endlich ist wieder Sternfahrt! Darüber sind sich alle Organisatoren einig. Markus Stodden, Vorstandssprecher der Kulmbacher Brauerei, bringt es nach dreijähriger Zwangspause auf den Punkt: „Über die Jahre hinweg ist die Kulmbacher Motorradsternfahrt zu einer Traditionsveranstaltung geworden. Deswegen hatte in den letzten Jahren schon etwas in Kulmbach gefehlt. umso mehr freuen wir uns auf das diesjährige Biker-Event.“ Grund zur Freude werden auch die Besucher haben, nicht nur wegen des Wetters. Oberfrankens Polizei, die Brauerei sowie Stadt und Landkreis Kulmbach haben wieder alles aufgeboten, was helfen soll, die Sicherheit der Biker zu verbessern, und natürlich wird auch der Spaß an diesen beiden Tagen nicht zu kurz kommen. Bei der Pressekonferenz vor der Sternfahrt haben die Organisatoren ihr Programm für das kommende Wochenende vorgestellt.

Vom einzigartigen Korso, der auch in diesem Jahr von 12 Uhr an wieder durch die gesamte Innenstadt rollt, schwärmt Oberbürgermeister Ingo Lehmann. Dass alles sicher läuft, dafür werden in der Stadt eigens noch mal die Straßen gekehrt. Das Event mache Kulmbach weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt. Für Lehmann steht fest: „Die Sternfahrt belebt die Stadt. Die Gastronomie profitiert davon enorm. Für die Stadt Kulmbach ist es eine große Ehre, dass sie dieses Treffen seit vielen Jahren ausrichten darf.“ Lehmann versprach bestes Wetter.

„Die Sternfahrt hat nur Gewinner“, machte stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann deutlich. Spaß und Freude seien verbunden mit einem ernsthaften Hintergedanken: Der Vermeidung von Unfällen. Das mache die Sternfahrt auf ganz unterschiedlichen Ebenen wertvoll. Ein weiterer Aspekt: Die Sternfahrt stelle eine wertvolle Werbung für „das Herz Oberfrankens“ dar. In der gesamten Region seien die Hotels und Pensionen ausgebucht. Das sei wichtig für den Tourismus. Nicht zuletzt seien nach einem Sternfahrtbesuch so viele Gäste vom Kulmbacher Land begeistert, dass sie später wiederkommen. Das wichtigste aber: „Wenn es gelingt, mit dieser Veranstaltung auch nur einen schweren Unfall zu verhindern, dann hat sich die Sternfahrt schon gelohnt.

Sie stehen für das Gelingen der Sternfahrt am kommenden Wochenende (von links): Stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann, OB Ingo Lehmann, Brauereichef Markus Stodden, Motorradpolizist Uwe Leonhardt, Polizeipräsident Markus Trebes sowie Johannes Schaller und Holger Schmidt von Kulmbacher. Foto: Melitta Burger

Das Musikprogramm kann sich sehen lassen, ist Eventplaner Johannes Schaller überzeugt. „Adrenalize“ ist dabei. Die Kulmbacher Formation spielt Hardrock aus den 80-er Jahren. Ebenfalls aus der Region: „If we last“. Extremes Potenzial bescheinigen Musikexperten dieser Band. Am Samstagabend hat auch die „Rock Antenne Band“ einen Auftritt, bevor dann „Bonfire“ die Bühne übernimmt. Die legendären Hard-Rocker aus Ingolstadt sind Garanten für Stimmung. Die „City Rockers“ aus Scheßlitz sind für die musikalische Unterhaltung am Sonntag zuständig.

Doch so wichtig auch die Unterhaltung und die gute Laune sein mögen: Die Sicherheit steht im Vordergrund bei dieser Veranstaltung, macht Johannes Schaller deutlich. „Die Prävention ist das A und O.“ Die gelte es, möglichst angenehm, aber gründlich zu vermitteln. „Ein erhobener Zeigefinger ist da nicht das richtige Mittel.“ Und so haben sich die Planer wieder viel ausgedacht. Erstmals wird ein Geschicklichkeitsparcours geboten. Den können Biker spontan und ohne Voranmeldung durchfahren. Ein versierter Fahrlehrer gibt Tipps, und es gibt sogar etwas zu gewinnen. Airbagwesten können Leben retten, doch viele Biker trauen sich da nicht recht ran. Bei der Sternfahrt sollen diese Hürden genommen werden. Und natürlich wird es auch diesmal spektakulär krachen: Ein Unfall zwischen einem abbiegenden Traktor und einem Motorrad wird auf der Lichtenfelser Straße direkt vor der Brauerei simuliert. Mit an Bord dabei sind auch die Feuerwehr, die Polizei und das BRK. Unter anderem kann man dabei sein Wissen auffrischen, wie man eine Unfallstelle absichert. Das Unfallszenario kann man am Samstag um 15.30 Uhr und am Sonntag um 16.30 Uhr beobachten.

Action dürfen die Teilnehmer im Formel 1-Simulator erwarten. Dasselbe verspricht auch der Überschlagssimulator, mit dessen Hilfe sich jeder einen Eindruck verschaffen kann, was passiert, wenn man sich mit dem Fahrzeug überschlägt.

Die Sternfahrt will die ganze Familie ansprechen. Damit sind auch die Kinder im Boot. Es gibt Puppentheater – natürlich mit Sicherheitsthemen. Eine „Blitzeraktion“ für die Kleinen ist vorgesehen, Wally und Rob, zwei sympathische Figuren aus der polizeilichen Früherziehung, zeigen kindgerecht, wie man sich im Verkehr verhält.

Geöffnet wird das Gelände der Motorradsternfahrt am Samstag um 12 Uhr, das Fest wird gegen 23 Uhr zu Ende sein. Am Sonntag geht es um 10 Uhr mit einem Motorrad-Gottesdienst los, den „D.I.E.B.A.N.D“ begleiten wird. Bei der offiziellen Begrüßung nach dem Korso wird auch wieder Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der Schirmherr der Sternfahrt, dabei sein.

Weitere Informationen rund um das große Biker-Event in Kulmbach und den genauen Zeitplan für das kommende Wochenende gibt es im Internet unter: motorradsternfahrt.de

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