Auf dem Marktplatz ganz in Weiß

„’Diner en blanc’ der Name ist Programm – jeder Teilnehmer muss weiß gekleidet erscheinen! Darüber hinaus hat jeder Besucher für eigenes Essen und Getränke zu sorgen“, teilt Tobias Schöffel seinem Publikum mit. Ob „Kalte Platte“ oder „Fünf-Gänge-Menü“, Weißwein, Rotwein, Champagner oder Wasser – alles muss selbst mitgebracht werden. „Dazu zählen auch Gläser, Besteck, Porzellan, Tische, Stühle, weiße Tischdecken, Dekorationsartikel, Kerzenständer, weiße Luftballons – eben einfach alles, was zu einem schicken Sommerabend gehört.“

Stadtsteinach ist übrigens nicht der einzige Ort, an dem es dieses Diner ganz in Weiß gibt. Auch in München beispielsweise wird dieses Massenpicknick angeboten. Es sollte möglichst an zentralen Orten stattfinden – so die Vorgaben bei bei Wikipedia. Dort erfährt man auch, dass dieses „Social Dining“ meist privat initiiert wird. Ihren Beginn hatten die weißen Abende in Paris im Sommer 1998, als ein Gastgeber seine völlig überfüllte Gartenparty spontan in den berühmten Bois de Boulogne verlegt haben soll. Das Event kam an und fand in den Folgejahren immer im Juli und nicht nur in Paris statt. Schon lang gilt das Diner nicht mehr als Sache für die „Oberschicht“, wie es einst angefangen hatte. Andere Städte schlossen sich an. In Hannover zum Beispiel gibt es das „Diner en blanc“ schon seit dem Jahr 2008. Fünf Jahre später war es dann auch in Stadtsteinach so weit und immer ein Erfolg. Der Marktplatz wird aus diesem Anlass ab etwa 13 Uhr gesperrt. Von da an können, wenn gewünscht, Teilnehmer ab diesem Zeitpunkt Tische und Stühle anliefern und das eigene Festambiente vorbereiten. Natürlich kann (wie es viele machen) auch alles direkt am Abend mitgebracht und aufgebaut werden. „Zu diesem Event sind alle recht herzlich willkommen, ob groß – ob klein, ob alt – ob jung“, sagt Tobias Schöffel. „Es gibt keine vorab Anmeldung. Wer Lust und Zeit hat kann teilnehmen.“

Das „Diner en blanc“ auf dem Stadtsteinacher Marktplatz ist weiterhin für jeden Besucher komplett kostenfrei. Allerdings gibt es an dem Abend auf dem Marktplatz auch keine Bewirtung durch Dritte. Wer etwas vergisst, schaut in die Röhre. „Mit Wunderkerzen werden wir uns dann gemeinsam verabschieden und die ‚gute Stube’ Stadtsteinachs sauber verlassen“, heißt es am Schluss der Einladung. Einen Hinweis gibt der Veranstalter noch: Bei Regen fällt die Veranstaltung ersatzlos aus. mbu