Beim Hitler-Ludendorff-Putsch am 9. November 1923 stehen sich an der Feldherrnhalle zwei junge Kerle aus Kulmbach gegenüber. Nur ein paar Häuser voneinander entfernt, sind sie in der Blaich aufgewachsen. Der eine ist Unterwachtmeister bei der Bayerischen Landespolizei, der andere ein Gefolgsmann Hitlers. Während dem einen aus kürzester Entfernung in die Brust geschossen wird, wird der andere mit dem NS-Blutorden geehrt. Der 1905 geborene Eberhard Michael Gäbelein geht nach Abschluss seiner Buchhalterlehre nach München. In seiner Unterkunft, einem CVJM-Heim, gerät er in den Sog rechtsradikaler Mitbewohner. Als Hitler am 8. November 1923 im Münchner Bürgerbräukeller die „nationale Revolution“ ausruft und „Regierung der November-Verbrecher“ für abgesetzt erklärt, ist Gäbelein nicht direkt dabei, sondern einige Meter entfernt im Arzberger Keller bei einem „Stoßtrupp Hitler“ in Bereitschaft. Am nächsten Tag ergeht der Einsatzbefehl: Er marschiert mit zur Feldherrnhalle.