SpVgg-Geschäftsführer vor Saisonstart: "Ziel ist der sichere Klassenerhalt"

Von Herbert Steininger
Zusammen mit Sportvorstand Peter Schnurrer (rechts) und dem Sportlichen Leiter Wolfgang Mahr (links) hat die Altstädter Geschäftsführung um Mathias Fleischmann das Saisonziel abgesteckt. Foto: Peter Mularczyk Foto: Copyright by Peter A. Mularczyk Grubstr 29 95445 Bayreuth Bankverb. ING DiBa IBAN : DE45 5001 0517 5414 9278 70

FUßBALL. Nicht noch einmal so eine Zittersaison wie die letzte, das ist die Maßgabe, mit der die SpVgg Bayreuth in ihre mittlerweile fünfte Spielzeit hintereinander in der Regionalliga Bayern geht. Am kommenden Freitag, 20. Juli, fällt mit dem Heimspiel gegen den Aufsteiger SV Heimstetten der Startschuss für die neu formierte und runderneuerte Altstädter Elf, die das Publikum mit viel Einsatz und leidenschaftlichem Spiel begeistern soll.

 
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„Das ist die Grundhaltung, die wir von der Mannschaft erwarten, ganz unabhängig davon, wie das Ergebnis letztlich ausfällt“, sagt SpVgg-Geschäftsführer Mathias Fleischmann. Druck auf die Mannschaft und Trainer Josef Albersinger soll ein Fremdwort bleiben. „Wir wollen in den nächsten Jahren etwas aufbauen. Und deshalb streben wir nur den sicheren Klassenerhalt an, die Platzierung ist zweitrangig.“ Doch eine Forderung hat Fleischmann an das Team: „Im bayerischen Totopokal soll mindestens das Achtelfinale erreicht werden. Da können wir dann gegen einen Drittligisten wie die Würzburger Kickers oder den TSV 1860 München kommen, was gute Einnahmen versprechen würde.“

In der vergangenen Saison lag der Zuschauerschnitt – ohne das Ligaspiel gegen den TSV 1860 München und das Relegationsspiel gegen den TSV Aubstadt – bei 600 Zuschauern. „Mit einem solchen Schnitt sind wir natürlich nicht einverstanden“, sagt Fleischmann. „Die Zuschauerentwicklung war für das letzte Jahr sehr enttäuschend. Wir setzen sehr auf eine Steigerung in diesem Jahr.“ Für die kommende Saison – ohne die Löwen als Zuschauermagneten – hat man den Zuschauerschnitt mit 600 plus die erwarteten 200 verkauften Dauer- und VIP-Karten angesetzt. „Wir waren da vorsichtig. Allerdings setzen wir viel darauf, dass dieser Schnitt eben durch positive und erfolgreiche Auftritte der Mannschaft verbessert wird.“

Hoffnungen auf Flutlichtanlage

Dazu kommt noch die neue überdachte Stehtribüne im Stadion, die im Herbst errichtet wird und den Fans mehr Komfort bieten soll. Nach deren Fertigstellung setzt Fleischmann seine Hoffnungen darauf, dass zur folgenden Spielzeit auch noch eine Flutlichtanlage im Hans-Walter-Wild-Stadion Einzug hält: „Die Bedingungen sind einfacher geworden, Flutlichtlampen können nun direkt an den Dächern der beiden Tribünen installiert werden.“

Mit Flutlicht würden die Altstädter ihre Heimspiele weitgehend am Freitag bestreiten. „Derzeit ist das nur bei unseren ersten Heimspielen möglich. Da passen die natürlichen Lichtverhältnisse am Abend noch.“ Nach dem Spiel gegen Heimstetten finden noch die Partien gegen SpVgg Greuther Fürth II (27. Juli), gegen den VfB Eichstätt (10. August) und FC Ingolstadt 04 II (24. August) an Freitagen statt. Dazu kommt noch das Nachholspiel gegen den FC Memmingen am Dienstag, 31. August.

Den Etat für die neue Spielzeit in der Vierten Liga beziffert Mathias Fleischmann mit knapp 600 000 Euro. „Dabei wenden wir für die Spieler in etwa den gleichen Betrag wie in der vergangenen Saison auf“, sagt der Geschäftsführer. Die Altstädter Etatfinanzierung beruht auf dem Zuschauerschnitt, den Sponsoreneinnahmen und weiteren Zahlungszusagen aus dem Bereich des Fördererkreises.

Hoffen auf Zuschauer und neue Sponsoren

„Wir hoffen sehr, dass wir den Etat durch zusätzliche Einnahmen in der Saison durch Zuschauer und neugewonnene Sponsoren stabilisieren können“, sagt Fleischmann. „Durch den Etat wird keine der angesetzten Positionen erweitert, mit Ausnahme des Trainers, der das Engagement eines professionellen Trainers hat, der sich ganz für die erste Mannschaft sowie die anderen Mannschaften im Verein einsetzt. Das ist ein erster wichtiger Schritt der Professionalisierung.“

Diesen Schritt hat man bei den Altstädtern bewusst gemacht. „Schließlich wird auch die Liga immer professioneller. Da kann man nur konkurrenzfähig bleiben, wenn man auch das Training professioneller gestaltet“, ist sich Fleischmann sicher.

Dementsprechend nimmt auch die Intensität im Training für die Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von unter 23 Jahren zu. Sechs bis sieben Einheiten in der Woche sind vorgesehen. „Wir wollten einen Umbruch“, lässt Fleischmann durchblicken. „Und für Trainer Albersinger war es auch deshalb sehr wichtig, Spieler zu finden, die wenigstens halbprofessionell trainieren können, sodass der Zielansatz von sechs bis sieben Trainingseinheiten in der Woche auch erreicht werden kann.“

Professionalisierung der Geschäftsführung

Von der Professionalisierung nicht ausgenommen soll auch die Geschäftsführung bleiben. „Dies ist besonders im Bereich Vertrieb und Marketing erforderlich. Dieses Engagement ist ehrenamtlich nicht zu bewältigen“, betont Fleischmann.

Die Abgänge wichtiger Spieler wie Kristian Böhnlein (zum TSV 1860 München), Tobias Ulbricht (FC Eintracht Bamberg), Julian Kolbeck (Karriereende), Dominik Schmitt (Ziel unbekannt) oder Patrick Hobsch (zum VfB Lübeck) glaubt man, bei den Altstädtern kompensiert zu haben. „Ich erwarte, dass Anton Makarenko unser absoluter Führungsspieler und Spielmacher wird“, lautet die Forderung Fleischmanns an den in der vergangenen Spielzeit lange verletzten 29-Jährigen. Ihm zur Seite stehen sollen die Neuzugänge Mario Götzendorfer (vom SV Seligenporten) und Edwin Schwarz (Stuttgarter Kickers), zu Leistungsträgern sollen auch Torwart Sebastian Kolbe (ebenfalls vom SV Seligenporten) und Christoph Fenninger (zuletzt FC Saarbrücken) reifen.

Verbesserungen der Jakobshöhe-Infrastruktur kosten 1,5 Millionen Euro

Was die Infrastruktur in der Altstädter Heimstatt Jakobshöhe angeht, sieht Fleischmann Fortschritte. „Die Verantwortung für die Jakobshöhe liegt in Händen des Vorstandes. Hier sind Planungen sehr weit voran geschritten. Dabei wird eine Gesamtsanierung, beziehungsweise ein Neubau auf der Jakobshöhe als erste Alternative angedacht.“ An Kosten würden da 1,5 Millionen Euro entstehen. „Das ist allerdings mit Vereinsmitteln nicht zu stemmen.“ Da hofft der Geschäftsführer auf Fördermittel. „Man muss sehen, was möglich ist.“

Die Regionalliga-Elf wird die Jakobshöhe nur in Ausnahmefällen nutzen, um diese für den Trainings- und Spielbetrieb der Jugend- und Frauenmannschaften zur Verfügung zu stellen. „Hier ist es für uns sehr erfreulich, dass wir hier durch Vereinbarungen mit der Universität Bayreuth und anderen Vereinen in Bayreuth, insbesondere auch mit dem SV Heinersreuth, eine wesentlich verbesserte Situation geschaffen haben, die es eben ermöglicht, das professionalisierte Training mit sechs Einheiten auch tatsächlich durchziehen zu können. In der Winterzeit wird dann die Nutzung eines Platzes mit Flutlicht erforderlich werden“, sagt Fleischmann.

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