Oldenburg - Wer als neuer Trainer zu einem Krisenklub kommt, kann am Anfang eigentlich nichts falsch machen. Verliert die Mannschaft weiterhin, wird ihm das niemand ankreiden. Die Kritik wird sein Vorgänger abbekommen. Gewinnt er jedoch, tritt er gleich in Konkurrenz zu Jesus Christus und wird als Erlöser gefeiert. So ähnlich ist es auch Fuat Kilic ergangen. Der neue Coach des VfB Oldenburg hat bei seinem Einstand nicht nur einen 2:1-Sieg gegen Borussia Dortmund II feiern können, er hatte mit einer Personalentscheidung sogar entscheidenden Anteil daran. Nur zwei Minuten, nachdem er Ayodele Adetula eingewechselt hatte, erzielte der Offensivspieler in der 87. Minute das Siegtor.  Betrachtet man, was die Oldenburger in den Wochen zuvor zustande gebracht hatten, könnte man überspitzt behaupten: Kilic hat aus Blinden Sehende gemacht. „Ich freue mich für die Mannschaft. Sie war bereit, sich aufzuopfern, das hat man deutlich gesehen. Gefreut hat mich auch, dass wir uns sehr gute, klare Torchancen erspielt haben“, sagte der VfB-Trainer nach dem Spiel, das in Hannover stattfand, da das heimische Marschwegstadion nicht für Abendspiele genutzt werden darf.