Immerhin ist dem Kunstmuseum schon jetzt etwas gelungen: Im Sommer vergangenen Jahres, als die Best-Tochter Viola Schweinfurter mit ihrem Projekt einer Stiftung an Bayreuth herantrat, war im Stadtrat durchaus umstritten, ob man mit der Stiftung zusammenarbeiten solle: Über Best war eben kaum etwas in Erfahrung zu bringen. Das hat sich mittlerweile geändert. Museumsleiterin Marina von Assel leistete sanfte Überzeugungsarbeit, machte neugierig auf den Maler, auch mit dem Hinweis auf die vielen Fäden, die man mit Best in die Hand bekommt – über die Kontakte, die der gebürtige Kaiserslauterner zur Kunstszene pflegte.
Kontakte, die man seinen Bildern anzusehen glaubt. In "Die Badenden" bemerkt man zum Beispiel deutlich den Einfluss von Max Beckmann, den Best verehrte. Manche Bilder lassen Nähe zu Matisse erahnen, andere erinnern an Barlach. Und Paul Klee ist ganz erkennbar der große Engel, der über Bests Schaffen waltete.
Mittlerweile sind viele Fakten und Dokumente zu Best aufbereitet und veröffentlicht worden. Auch im Internet wird man nunmehr fündig. Im Wikipedia-Eintrag zu Best findet sich auch ein Hinweis auf eine Ausstellung im Institute of Art in Chicago. Im Katalog der Ausstellung wird „Jakob Best“ neben Künstlern wie Max Beckmann, Pablo Picasso und Henri Matisse genannt. Ob Georg Jakob Best seinen Platz auch heute noch in der Nachbarschaft in der Region jener Großkünstler hat? Mit der Ausstellung kann die Diskussion als eröffnet gelten.
Bayreuth zeigte sich zum Auftakt neugierig. Den gestrigen Besucherzahlen nach zu urteilen, könnte sich diese Diskussion lebhaft gestalten.
INFO: „Georg Jakob Best. Bewundert – verfemt – vergessen?“, Ausstellung mit Werken aus der Stiftung Viola Schweinfurter und dem Nachlass des Künstlers. Bis 25. Mai täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr. Sonderveranstaltung zusammen mit „Zeit für Neue Musik“ am heutigen Montag: Um 19.30 Uhr spielt nach einer Kurzführung der Hofer Akkordeonist Harald Oeler.