Sportpark: Schlamperei beim Brandschutz

Von Moritz Kircher
Der Sportpark in Weidenberg. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Lange war der Sportpark Weidenberg ein Klotz am Bein der Gemeinde. Als sie ihn endlich verkauft hatte, schien das Thema erledigt. Doch nun gibt es Beschwerden über die Zustände in der Tennishalle. Die Feuerwehr spricht von „gravierenden Mängeln“ beim Brandschutz. Ein Versäumnis, das offenbar noch in die Zeit zurück reicht, in der der Sportpark noch unter Regie der Gemeinde war. Betreiber Sarmad Muhammad Ali sagt, er habe sich mittlerweile um alles gekümmert.

 
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Den ganzen Winter über war Anna Pleier regelmäßig mit ein paar Freunden im Sportpark, um Tennis zu spielen. Mehrmals hätten sie die Stunden spontan abgeblasen, weil die Heizung nicht funktionierte und in der Halle Minusgrade herrschten. Dann war da noch die Sache, als plötzlich in der Halle das Licht ausging und die Tür abgeschlossen wurde. Immer wieder habe sie sich an den Betreiber gewendet und ihm die Mängel angezeigt. Nichts sei passiert.

„Da war gar nichts“

„Die machen aus allem eine riesen Sache“, sagt Sarmad Muhammad Ali, der den Sportpark vor im Jahr 2014 von der Gemeinde gekauft hat und ihn seither betreibt. Der Stromausfall Ende November in der Tennishalle? Als es einen Kurzschluss in der Beleuchtung gab und es nach Rauch gerochen haben soll, wie die Tennisspieler berichten? „Da war gar nichts“, sagt Ali auch dazu. „Das war nur ein Stromausfall.“

Tatsächlich nur ein Stromausfall? Im Nachgang zu dem Vorfall ging bei der Feuerwehr eine Beschwerde ein. Die war vor Ort und hat die Anlage in Augenschein genommen, weil es „gravierende Mängel“ beim Brandschutz gegeben haben soll. Die Besichtigung habe diese Einschätzung bestätigt. So steht es im Protokoll der Feuerwehr zur Jahresversammlung. Näher will sich der Weidenberger Feuerwehrkommandant Heinrich Schmidt auf Kurier-Anfrage nicht äußern.

Wer hat sich zuerst nicht um den Brandschutz gekümmert?

Ali dagegen spricht über die Mängel in Sachen Brandschutz. Notausgänge gebe es in der Tennishalle. Nur seien die nicht ausgeschildert gewesen. Und Feuerlöscher hätten auch gefehlt. Die seien jetzt bestellt. Und auch die Beschilderung für der Fluchtwege habe er bereits nachgerüstet. Er gibt zu bedenken, dass er die Halle genau so von der Gemeinde übernommen habe. Ohne ausgeschilderte Fluchtwege. Darauf habe er die Feuerwehr hingewiesen. Man habe ihm zu verstehen gegeben, dass er als neuer Betreiber für einen ordnungsgemäßen Brandschutz zuständig sei. Egal, was vorher war.

Bei einer Anfrage zu Brandschutzmängeln im Sportpark verweist Bürgermeister Hans Wittauer an das Landratsamt. Die dortige Gewerbeaufsicht sei zuständig. Ob es zur Zeit, als der Sportpark noch unter Gemeinderegie stand, schon solche Mängel gab, könne er heute nicht mehr beantworten. Er gehe davon aus, dass die Brandschutzvorschriften beachtet worden seien, die zu der Zeit einschlägig waren, als die Gemeinde den Sportpark übernommen hatte.

Für die Sicherheit ist der jeweils aktuelle Betreiber zuständig

Auf Kurier-Anfrage heißt es im Landratsamt, dass eine regelmäßige Überprüfung des Brandschutzes einer Tennishalle wie in Weidenberg nicht vorgeschrieben sei. Die letzte Prüfung aus dem Jahr 2014 sei auf die Paintball-Anlage am Sportpark beschränkt gewesen, weil nur dort nach der Übernahme eine Nutzungsänderung stattgefunden habe.

Für die Sicherheit der Tennishalle habe der Betreiber Sorge zu tragen. „Bislang war die Tennishalle bauaufsichtlich unauffällig“, sagt Landratsamtssprecher Michael Benz. Aufgrund der nun vorliegenden Hinweise werden nun aber eine Kontrolle durchgeführt.

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