Soziales SPD-Chef will Absicherung für pflegende Angehörige

Eine Pflegefachkraft zieht einem Klienten einen Kompressionsstrumpf an. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

Die SPD wählt ihre Kandidaten für die Landtagswahl. Doch darum allein soll es auf einer Delegiertenversammlung in Erfurt am Samstag nicht gehen. Parteichef Maier will sozialpolitische Akzente setzen.

 
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Erfurt (dpa/th) - Thüringens SPD-Chef Georg Maier hat ein neues Modell vorgeschlagen, um pflegende Angehörige finanziell besser abzusichern. "Ich kann mir ein Modellprojekt in Thüringen vorstellen, das sich an einem Beispiel im Burgenland in Österreich orientiert", sagte Maier am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Um die Situation von Menschen, die für die Pflege von Angehörigen oft auf Arbeitseinkommen verzichteten, zu verbessern, sollte eine Art Anstellung beim Land geprüft werden. Damit wäre auch eine Sozialversicherung verbunden.

"Das wäre für Deutschland absolut neu", sagte Maier, der auch Innenminister ist. Er wolle den Vorschlag an diesem Samstag bei der Delegiertenversammlung der SPD zur Diskussion stellen. Nach seinen Angaben pflegen etwa 275 000 Thüringer ihre Angehörigen zu Hause.

"Ich will die SPD da profilieren, wo sie herkommt, das sind die sozialen Themen", sagte Maier. Es gehe ihm um messbare Verbesserungen im Geldbeutel von Menschen, "die das Land am Laufen halten". Dazu gehörten ein beitragsfreier Kindergarten ebenso wie kostenloses Essen für die Mädchen und Jungen oder der Einsatz für mehr Tarifbindung und damit höhere Löhne in Thüringen.

Auf der Delegiertenversammlung in Erfurt wollen die Sozialdemokraten ihre Kandidatenliste für die Landtagswahl am 1. September aufstellen. Maier soll als Spitzenkandidat in den Wahlkampf geschickt werden. Die SPD ist in Thüringen seit vielen Jahren Regierungspartei, kommt in Umfragen derzeit aber nur auf Werte zwischen sechs und neun Prozent.

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