Skifahrer trotzen dem Regen

Von Peter Engelbrecht
Marko Münch und Alexander Höhn ließen sich am Dienstag am Ochsenkopf vom Regen nicht beeindrucken.Foto: Andreas Harbach Foto: red

Erst Regen, dann Schneetreiben. 2,5 Grad Celsius misst das Thermometer am Dienstag. Einige Wintersportler lassen sich den Spaß dennoch nicht verderben. An der Talstation der Schwebebahn Ochsenkopf-Nord wagen sich doch ein paar Unentwegte auf die Piste. „Wenn man auf gutes Wetter wartet, ist man in Oberfranken verloren“, meint Alexander Höhn aus Kulmbach.

 
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Gemeinsam mit Marko Münch macht er sich von der Talstation auf zum Skitourengehen bergaufwärts. „Der Regen macht nichts“, versichert Höhn, „man muss halt seine Ausrüstung anpassen.“ Anorak und Kapuze schützen vor Nässe.

Von einer mittelmäßigen Nachfrage spricht Wolfgang Wagner an der Kasse der Talstation. „Für diese Wetterlage sind wir sehr zufrieden“, fügt er hinzu. Es müsse halt wieder richtig kalt werden und schneien. Auf der Ochsenkopf-Nordpiste lägen nach wie vor 30 bis 40 Zentimeter Schnee, bilanziert Thorsten Hager, der stellvertretende Betriebsleiter der Schwebebahn. „Die Urlauber sind da, die fahren dann halt.“ Die Südpiste ist offiziell gesperrt, dort gebe es Bereiche mit wenig Schnee und vielen Wasserstellen. Die Süd-Schwebebahn läuft trotzdem – als Zubringer für die Nordabfahrt.

Erst mal einen Kaffee

Stephan Roensch ist auch einer, der dem Regen trotzt. Mit Helm und getönter Skibrille wartet er an der Talstation auf die Fahrt nach oben. Die Schneelage bezeichnet er als gut, oben schneie es sehr stark. Die Piste sei sehr gut präpariert, sagt der Bamberger. 300 Meter oberhalb der Schwebebahn sei der Schnee etwas schwerer. Roensch ist zufrieden, will erst mal einkehren und einen Kaffee trinken.

Mit Tempo 70 auf der Straße

Weiterfahrt auf der Bundesstraße 303 Richtung Neubau. Die Sichtweite beträgt 200 Meter, es herrschen Nebel und Schneetreiben, die Autos schleichen mit Tempo 70 dahin. Hier gibt es noch einen richtigen Winterwald, der Schnee am Straßenrand bedeckt die Leitpfosten bis zur Hälfte. Die Langlaufloipe an der Bleaml-Alm in Fichtelberg ist gut frequentiert, am Schlittenberg tummeln sich zahlreiche Kinder mit ihren Eltern. „Glück gehabt, wir sind super zufrieden“, sagt Maria Vetterlein aus Hirschaid bei Bamberg. „Bei uns gibt es keinen Schnee“, fügt sie hinzu. Eine gute Stunde war die Familie im Auto unterwegs. Die Schneedecke ist geschlossen, der Schnee nicht zu schnell. „Passt scho“, meint ein Vater aus Bayreuth. Er informiert sich über die beiden Webcams von zu Hause aus über die Schneeverhältnisse. Und die sind heute klasse.

Bettenauslastung gut

„Die Bettenauslastung im Fichtelgebirge ist gut bis sehr gut“, bilanziert Andreas Munder. Doch es habe auch Lücken über den Jahreswechsel gegeben, sagt der Geschäftsführer der Tourismus & Marketing GmbH Ochsenkopf in Fichtelberg. Im „Siebenquell GesundzeitResort“ im benachbarten Weißenstadt ist derzeit viel los. „Wir sind voll“, berichtet Generalmanager Volker Schwartz. 1200 Gäste kämen durchschnittlich pro Tag, am Wochenende etwas mehr. Das Hotel sei bis zum 6. Januar ausgebucht. Ob nun viel oder wenig Schnee im Fichtelgebirge liegt, mache sich in der Therme kaum bemerkbar, berichtet Schwartz. Wer von Bayreuth Richtung Fichtelgebirge fährt, durchquert einen Wechsel der Farben. In Bayreuth ist bei 5,5 Grad Celsius alles grau und grün, ab Bischofsgrün wird es dann weiß.

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