Sicherheitsdienst scheint zu wirken Friedliche Feiern in der Oberen Stadt in Kulmbach

Friedlich feiern in der Oberen Stadt? Das ist ausdrücklich erwünscht. Der Sicherheitsdienst, den die Stadt jetzt eingesetzt hat, soll dazu beitragen, dass nicht in der Nacht zu unschönen Zwischenfällen kommt auch die „Wildpinkler“ in den Seitengassen vertreiben. Foto: /Archiv

Bürgermeister Frank Wilzok hat sich am Freitagabend selbst überzeugt und mit jungen Leuten wie auch Anwohnern gesprochen. Sein Fazit für dieses Wochenende fällt positiv aus.

 
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Kulmbach - Hat der Sicherheitsdienst, den die Stadt Kulmbach vor zwei Wochen erstmals an den Wochenenden in der Oberen Stadt eingesetzt hat, bereits Wirkung erzielt? Wie es aussieht, geht das Konzept auf, vor allem, nachdem Bürgermeister Frank Wilzok seit dem vergangenen Wochenende die Kräfte nochmals verdoppelt hat. Dabei haben die zusätzlichen Kräfte nicht allein die Partymeile in der Oberen Stadt im Visier. Ihr Augenmerk richtet sich auf die Seitengassen. Von dort hat es in den vergangenen Wochen zahlreiche klagen über „Wildpinkler“ gegeben, die nächtens ungeniert gegen Hauswände und Eingänge gepinkelt hatten. Hinterlassenschaften, die die ohnehin schon von der Geräuschkulisse geplagten Nachbarn noch zusätzlich verärgert haben. Bürgermeister Frank Wilzok, der derzeit den OB vertritt, hat sich persönlich umgeschaut und mit jungen Leuten, aber auch mit Anliegern geredet.

Relativ ruhig sei es am Freitagabend zugegangen, berichtet Wilzok. Das mag daran gelegen haben, dass es viele private Feiern gab. Los war dennoch genug auf der Partymeile. Dass vier statt zwei Sicherheitsleute patrouillierten, sei eine gute Sache gewesen. Es reiche nicht, wenn zusätzlich zur Polizei, die ebenfalls noch regelmäßig vertreten ist, nur zwei Security-Kräfte vor den Szenelokalen stehen, sagt Frank Wilzok. „Ich möchte, dass gerade in den Gässchen Leute unterwegs sind und darauf achten, dass niemand die Straße oder gar an die Häuser pinkelt.“

Er habe am Freitagabend vor der Sohle und da, wo viele junge Leute sich aufhielten, persönlich Gespräche mit den Feiernden geführt, berichtet Wilzok. Er verweist ausdrücklich darauf, dass die allermeisten jungen Leute friedlich eiern. Bei denen, die stänkern, handle es sich nur um einige Wenige. Dass der Bürgermeister vorbeischaut sei positiv aufgenommen worden. „Sie haben sich gefreut, dass die Stadt das Gespräch mit den Jugendlichen sucht.“

Kulmbachs 2. Bürgermeister war aber auch in den Gassen der Altstadt unterwegs, hat mit Anliegern geredet. Eine Frau habe ihm ausdrücklich bestätigt, dass auch die Nachbarn nichts gegen das Partyvolk haben. Deren Meinung übermittelt Wilzok in klaren Worten. „Die jungen Leute sollen feiern. Aber sie sollen den Nachbarn nicht vor die Haustür pinkeln oder schlimmer.“ Auf diese Weise müsse man einen Konsens finden, findet der Bürgermeister. Die Nachbarn kommen den jungen Leuten weit entgegen. Da wäre es schön wenn auch von der anderen Seite ein bisschen mehr Rücksicht geübt würde. Einmal mehr weist Wilzok auf die wenigen Störer hin, die es immer wieder schaffen, Unruhe zu stiften. „Die müsste man rausfiltern“, meint er., weiß aber auch: „Das wird nicht einfach. Die das machen wollen, machen das.“

Vielleicht haben Security, die vielen Appelle und Polizeieinsätze auch schon dazu beigetragen, die angespannte Situation zu entschärfen. Das Fazit für Frank Wilzok von seinem abendlichen Ausflug in die Obere Stadt jedenfalls fällt positiv aus. „Am Freitag war es einfach nur friedlich. Meiner Meinung nach war es genau, wie es sein soll. Die Jugendsoll raus und soll Spaß haben.“

Auch die Dixi-Toiletten, die die Stadt während der Wochenenden aufstellt, um das „Wildpinkeln“ einzuschränken, haben sich, wie es scheint, an ihrem neuen Standort nahe dem Prinzessinnenhaus am Ende der Oberen Stadt, bewährt. Die Initiative „Junges Kulmbach“ hatte den Vorschlag gemacht. Der erste Standort am Marktplatz hatte sich nicht bewährt.

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