Sex-Professor: Mehrjährige Haft gefordert

Symbolfoto: dpa Foto: red

Im Sex-Prozess gegen den früheren Präsidenten der Münchner Musikhochschule hat die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren gefordert.

 
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Der 61-Jährige habe sich 2009 und 2012 der sexuellen Nötigung an zwei Mitarbeiterinnen schuldig gemacht. „Ich glaube den Zeuginnen“, sagte der Staatsanwalt am Freitag vor dem Amtsgericht München. „Da wurde tatsächlich Erlebtes geschildert.“

Die Übergriffe fanden demnach bei einer Besprechung und bei der Probe für ein Musikprojekt in Räumen der Musikhochschule statt. Beide Frauen sahen von einer Anzeige zunächst ab - laut Anklage weil sie Untergebene des heute 61-Jährigen waren und mit diesem weiter zusammenarbeiten mussten.

Zum Abschluss der Beweisaufnahme betonte der Professor, er sei „in jeder Hinsicht ein gewaltfreier Mensch“. Vom Ausgang des Prozesses hänge seine „ganze Existenz ab“. Der 61-Jährige hat sein Amt als Rektor des Salzburger Mozarteums ruhen lassen. Für die Verteidigung gehen die Vorwürfe auf eine „Intrige“ an der Musikhochschule zurück.

Diese Darstellung könne er nicht nachvollziehen, sagte der Staatsanwalt. Zugunsten des Professors spreche, dass er sich vor den Übergriffen „immer tadellos verhalten hat“ und die Gewaltanwendung „äußerst gering“ gewesen sei. Andererseits habe er seine Machtposition „massiv missbraucht“.

dpa

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