Auf den im Tertiär entstandenen Seedorfer Tonen hat sich ein Massenvorkommen des Rundblättrigen Sonnentaus gebildet, eines der größten deutschlandweit. Auch der seltene Sumpfbärlapp kommt hier häufig vor. Regelmäßig ist der drollige, stark gefährdete Flußregenpfeifer auf den offenen Ton- und Phyllitstandorten in der Grube anzutreffen. Besonders bemerkenswert ist die Vielzahl seltener Libellen, Heuschrecken und anderer Insekten. Die Artenliste liest sich wie ein Auszug aus den Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Arten: Kleiner Blaupfeil, Südlicher Blaupfeil, Gebänderte Heidelibelle, Kleine Zangenlibelle, Blauflügelige Sandschrecke oder Sumpfschrecke, um nur einige zu nennen. Karl Paulus: "Die Tongrube Seedorf ist eine Goldgrube für den Artenschutz, einmalig in ganz Nordbayern." Die Initiative für die Offenhaltung der ehemaligen, viele Hektar großen Tongrube hat der BN bereits 2008 ergriffen. Seitdem wurden von der Firma Hart schon mehrmals Gestaltungsmaßnahmen durchgeführt, ohne dafür etwas zu verlangen. Sonst wäre der aus Sicht des Artenschutzes hochwertige Sonderstandort längst mit Büschen und Bäumen zugewachsen.