Schüsse auf dem Parkplatz Sophienberg

Zu einer aufsehenerregenden Festnahme kam es am Dienstagmorgen gegen 10.15 Uhr auf dem Parkplatz Sophienberg an der A9. Ein per Haftbefehl gesuchter Mann ließ sich nur durch Schüsse stoppen.

 
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Mehrere Schüsse weckten Dienstagfrüh die polnischen Fahrer mehrerer Lkw auf dem Rastplatz Sophienberg. Vor ihren Fenstern sahen sie, wie mehrere Polizisten einen Mann festnahmen, der sich heftig wehrte. Vorher hatte er mit einem geklauten Mercedes die Autobahn unsicher gemacht. Er wurde per Haftbefehl gesucht und floh vor der Polizei.

Halsbrecherischer Fahrer

Kurz vor 10 Uhr war das Auto mit Berliner Kennzeichen der Polizei im Raum Hof aufgefallen. Eine Überprüfung ergab, dass es in Berlin gestohlen war. Die Beamten verfolgten den silbernen Mercedes C 180 – und der gab Gas. Teilweise, so Polizeisprecher Alexander Czech, sei die Fahrweise des Mannes „auffallend“ gewesen. Ein anderes Wort für halsbrecherisch. Denn der Mann brachte sich und andere Autofahrer in Gefahr. In der Zwischenzeit waren andere Beamte verständigt, die sich auf dem Rastplatz
Sophienberg postierten. Der Mann raste durch die Baustelle bei Bayreuth und schoss dann auf den Rastplatz. Kurz nach der Einfahrt versuchte ihn ein Zivilfahrzeug der Polizei zu stoppen, indem es sich vor ihn stellte. Allerdings gab der Fahrer des Mercedes nochmal Gas und zwängte sich zwischen das Zivilfahrzeug und einen gelben Transporter – und er raste auf einen Polizisten zu, der sich mit einem Sprung hinter die knapp einen Meter hohe Betonwand in Sicherheit brachte.

Pfefferspray im Einsatz

Allerdings kam der Mercedes nur noch etwa 100 Meter weiter. Laut Augenzeugen auf dem Parkplatz sind mehrere Schüsse gefallen. Ein Lkw-Fahrer spricht von fünf, ein anderer von zehn Schüssen. „So viele nicht“, sagt Polizeisprecher Czech. Die Beamten zielten auf die Reifen, zwei davon waren platt. Als das Auto nicht mehr fahren konnte, schlugen sie die rechte Seitenscheibe ein. Auf dem Beifahrersitz lag nach Angaben der Polizei „griffbereit ein großes Messer“. Die Beamten setzten Pfefferspray ein.

Der Mann leistete nach Polizeiangaben heftigen Widerstand, auch noch bei seiner Festnahme. Dabei wurde ein Polizist leicht verletzt. Auch der Mercedes-Fahrer erlitt Verletzungen am Kopf – auf der Fahrerseite waren Blutspuren zu sehen.

Gegen 11 Uhr war der Einsatz beendet und der Rettungshubschrauber mit dem verletzten Autofahrer an Bord auf dem Flug zum Klinikum. Er war nach Angaben der Polizei nicht durch einen Schuss verletzt worden. Auch der Polizeihubschrauber hob wieder ab, die Spurensicherung der Kriminalpolizei nahm ihre Arbeit auf.

Der Parkplatz war noch nach Mittag gesperrt.

ott/mr

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