Schlachthof Kulmbach Kühlanlage kostet mehr Geld

Gleich zweimal mussten Feuerwehren vor zwei Jahren zum Schlachthof ausrücken, weil Ammoniak aus der alten Kühlanlage ausgetreten war. Foto: /mbu

Ammoniak-Pannen soll es im Schlachthof nicht mehr geben. Die neue Anlage ist in Betrieb. Offen bleibt, wann die Helium-Betäubung startet.

 
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Dass es mit der veralteten Kühlanlage im Kulmbacher Schlachthof nicht mehr lange gut gehen würde, war klar. Immer wieder mussten Schlachthofleiter Dirk Grühn und seine Mannschaft „flicken“. Als schließlich vor rund zwei Jahren gleich zweimal hintereinander Ammoniak austrat und große Feuerwehreinsätze ausgelöst wurden, war die Entscheidung für die Erneuerung gerade gefallen. Zwei Jahre lang ist umgebaut und nachgerüstet worden. Im März, informierte OB Ingo Lehmann nun den Stadtrat, sei die neue Anlage vom TÜV abgenommen worden. Warum das Thema nun nochmals im Stadtrat gelandet war: Es hat Kostenüberschreitungen von gut 30 000 Euro gegeben. Nicht viel angesichts der Gesamtsumme von rund 933 000 Euro, aber der Haushaltstitel war überzogen. Jetzt hat der Stadtrat einstimmig die fehlenden Mittel freigegeben.

Nicht einfach sei es gewesen, diese neue Anlage bei laufendem Betrieb einzurichten. Probleme seien zudem aufgetreten, wie das oftmals in alten Gebäuden der Fall ist. Marode Leitungen aus den 1970-er Jahren mussten unter anderem ausgetauscht werden, berichtete der Oberbürgermeister. Jetzt verfüge der Schlachthof über ein neues Elektrosystem, das allen aktuellen Vorschriften entspricht. Und auch am Brandschutz und der Verbesserung der Arbeitssicherheit wurde gearbeitet. Es gibt jetzt eine Entlüftungsanlage für Notfälle und Brandschutztüren, die sämtliche Verbindungen zwischen der Kälteanlage und dem restlichen Gebäude verschließen, um Pannen wie vor zwei Jahren zu vermeiden.

Vor allem die Rückbauarbeiten der alten Anlage habe Herausforderungen mit sich gebracht: Schwere Fundamente und Anlagenteile mussten entfernt werden.

Nur ganz am Rande sprach der OB die Helium-Betäubungsanlage an, die als weltweites Pilotprojekt gilt und Tierleid mindern soll. Der Termin für den Start im Oktober 2021 war auf dieses Frühjahr verschoben worden. Offenbar wird nun eine Halle benötigt. Ein neuer Starttermin wurde noch nicht genannt.

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