Zwei Wochen nach der Einweihung schon eine Katastrophe, zumindest fast: Am 18. November 1848 fährt der Zug mit über hundert Fahrgästen von Neuenmarkt die Schiefe Ebene hoch. Beim letzten Anstieg von Marktschorgast bemerkt der Maschinist, dass er zu wenig Dampf gegeben hat. In seiner Aufregung hat er den Dampfhebel zu früh geschlossen. Hektisch reißt er ihn wieder auf. Der Zug macht einen gewaltigen Satz, die Kupplung zwischen dem zweiten und dritten Wagen bricht. Die vierzehn hinteren Wagen rollen im Höllentempo immer schneller abwärts. Der Bremser im Gepäckwagen springt in Panik ab. Da reagiert der Zugschaffner Wagner tollkühn. Akrobatisch balanciert er an der Außenwand der Waggons entlang und zieht die Bremse an, der Zug kommt allmählich zum Stehen. Viele Fahrgäste standen unter Schock oder hatten kleinere Blessuren, doch wirklich passiert ist niemandem was. Der Zugschaffner wird als Held gefeiert und von König Maximilian II. mit dem Zivilorden ausgezeichnet.