Das Management von Heinz Hoenig hatte auf dpa-Anfrage in der vergangenen Woche geschildert: "Aufgrund von fehlenden Aufträgen konnte Herr Hoenig schlussendlich die Krankenkassenbeiträge nicht mehr begleichen. Da er durch verschiedene Aufträge unterschiedlich versichert war, musste zunächst erst mal festgestellt werden, bei welcher Krankenkasse er zuletzt versichert war. Da Herr Hoenig über 55 Jahre alt ist, erschwerte auch das den Prozess, wieder in der Krankenkasse aufgenommen zu werden."
Als Vertreter des Bundesverbands Schauspiel BFFS hatte Schauspieler Heinrich Schafmeister auf Anfrage erläutert, dass Hoenig kein Einzelfall ist. Dass viele Menschen aus der Schauspielbranche im höheren Lebensalter in Schwierigkeiten gerieten, habe auch strukturelle Gründe. Neben schwierigen Beschäftigungsverhältnissen gehe es häufig um Lücken in der Versicherung. Gerade wenn weitere große Rollen ausbleiben, hat das häufig Folgen. Nicht nur für Schauspieler gelte ja: "Wer in Altersarmut gerät, kann womöglich die Privatversicherung nicht mehr bezahlen." Das passiere häufiger, so Schafmeister. "Altersarmut tritt bei sehr, sehr vielen Schauspielern auf, nicht nur bei den unbekannten, auch durchaus bei vielen namhaften. Viele wären überrascht, wenn sie wüssten, bei wem das alles zutrifft", erläuterte Schafmeister.