Zu Lebzeiten hatte Friedrich auch durch zahlreiche Ankäufe in Berlin seinen künstlerischen Durchbruch. Angesichts der gegenwärtigen Popularität heute kaum vorstellbar: Nach seinem Tod geriet er in Vergessenheit. 1906 sollte er in Berlin mit einer als "Deutsche Jahrhundertausstellung" präsentierten Auswahl wiederentdeckt werden.
Fast vergessen, dann Vorreiter der Moderne
Der damalige Museumschef Hugo von Tschudi agierte damit auch gegen ein Image als "Franzosenfreund". Gezeigt wurden dabei unter anderem 36 Gemälde und 57 Zeichnungen Friedrichs. Mit der Neubewertung der deutschen Kunst des 19. Jahrhunderts kam eine vom Impressionismus geprägte Kunstauffassung zum Ausdruck. Als herausragender Maler von Licht und Atmosphäre wurde Friedrich nun als Vorreiter der Moderne gefeiert.
In der aktuellen Ausstellung lassen sich solche Vorgänge thematisch festmachen. Küste und Ufer, Landschaften und Gebirge, religiöse Symbole können vergleichend betrachtet werden. Detaillierte Zeichnungen finden sich als Stichwortgeber wieder in berühmten Gemälden.
Nach dem enormen Andrang bei der Friedrich-Ausstellung in Hamburg haben die Ausstellungsverantwortlichen in Berlin längere Öffnungszeiten beschlossen. Auch eine nächtliche Ausweitung scheint nicht ausgeschlossen. Direktor Gleis dazu: "Das ist denkbar, aber noch nicht in der Planung."