So besuchte er selber die Geh- sowie Radwege der Umgebung und empfand diese als unattraktiv. Diese würden an sämtlichen Sehenswürdigkeiten vorbeiführen und die Pegnitzquelle sowie die Altstadt würde gar nicht wahrgenommen werden. Dabei wären diese Merkmale touristische Magnetpunkte.
Pegnitz-Radweg irreführend
Sein Vorschlag: Den Radwegverlauf an das Gewässer legen und die bereits vorhandenen Attraktionen erlebbar machen. „Der Name Pegnitz-Radweg ist irreführend“, sagt Hauber, „ich sehe nicht den Bezug zur Pegnitz.“ Er entwickelte ein Konzept und nannte dies Perspektive 2030. Darin teilte er alles in neun Raumeinheiten auf, die wiederum spezielle Qualitäten vorweisen. An diesen könne man, in weiteren Verfahren, Entwürfe konzipieren. Hauber weiter: „Es ist zwar nur Zukunftsmalerei, aber die Stadt sollte ihre Schätze sichtbar machen.“
Mit dem Leitbild Gewässer (be)leben machten sich die zwei Studenten Johanna Becker und Julia Hiebler ihre Gedanken. Die Präsentation vor dem Stadtrat wurde von Johanna Becker alleine vorgetragen. Das Hauptaugenmerk der Bachelorarbeit liegt auf den Fließgewässern – sowohl inner- als auch außerhalb des Stadtbereichs.
Das Ziel der beiden war es, die Freiräume lebendiger, vielfältiger und spannender zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zugang und die visuelle sowie physische Erlebbarkeit. Auch diese beiden erkannten, dass Pegnitz bereits über attraktive Merkmale verfügen könnte, diese aber nicht nutzt.
Lebensqualität steigern
„Der Pegnitz-Radweg führt nicht durchgängig am Gewässer entlang. Das sehen wir als Defizit“, sagt Becker. So planten die beiden um die Pegnitz herum und skizzierten Aufenthaltsorte, die das Gewässer erlebbar und zugänglich machen. In der Bachelorarbeit sei dies alles detailgenau dargestellt und würde den Rahmen der Veranstaltung sprengen auf alles genau einzugehen. Sie wollte aber anmerken: „Eine Aufwertung der Pegnitz, würde für eine Aufwertung der Lebensqualität in der Stadt sorgen und Touristen anlocken.“
Im Anschluss eröffnete Bürgermeister Uwe Raab die Fragerunde: „In keiner dieser Arbeiten taucht unser Wunsch nach einem Freizeitsee auf. Wie kommt es dazu“, fragt er. Sichtlich verwundert, da die Antwort bereits am Anfang der Sitzung und in Gesprächen vor ein paar Monaten beantwortet wurde, erklärte Schmidt: „Es ist in der Natur der Sache, dass man die Projekte nicht auf einen See runterbrechen kann. Die Studenten arbeiteten mit einer großen Wertschätzung dem Standort gegenüber.“
Anhand der Arbeiten könnte jeder sehen, dass es eben bereits Schätze gebe, die naturgegeben vorhanden sind. Schmidt weiter: „Ich glaube, sie haben von uns eine Machbarkeitsstudie erwartet. Aber wir sind eine Hochschule und kein Auftragnehmer, das haben wir von Anfang an gesagt. Wir gehen da nicht in Konkurrenz mit der Profession.“
Dem stimmten einige Stadträte zu. „Es ist richtungsweisend für uns“, sagt Manfred Vetterl (CSU), „ich finde, das ist ein toller Ansatz. So gehen, für uns ja auch wichtig, die Kosten nicht exorbitant in die Höhe.“