Sanierung in Meyernberg Schul-Container für drei Millionen Euro

Die Meyernberger Schule wird generalsaniert. In den Sommerferien sollen auf dem Hartplatz und auf dem Parkplatz (links oben am Bodenseering) Container als Interimslösung aufgebaut werden. Dann soll der Bau starten. Foto: Eric Waha

Für die Zeit der Sanierung der Meyernberger Grundschule werden die Kinder in eine Container-Schule umziehen. Die Stadt schafft dazu rund 100 Container-Module an. Das empfiehlt der Bauausschuss dem Stadtrat einstimmig.

 
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Bayreuth - Die Grundschule Meyernberg wird saniert. Um das Projekt umsetzen zu können, hat der Bauausschuss dem Stadtrat die Empfehlung gegeben, den Kauf von Containern zu genehmigen: Allein das wird rund drei Millionen Euro kosten.

Sanieren und Unterricht geht gleichzeitig nicht

Die Stadtbaureferentin Urte Kelm sagt am Dienstagnachmittag, dass ein paralleler Schulbetrieb zwar geprüft worden sei, aber dass wegen der Staub- und Lärmentwicklung eine Container-Lösung unausweichlich sei. Man brauche rund 100 Module, um ein zweistöckiges Hortgebäude am Parkplatz der Schule am Bodenseering und ein Interims-Schulgebäude am südliche Ende der Schule aufstellen zu können. Auch die Container-Schule werde zweistöckig.

Schule wird barrierefrei

Insgesamt komme man auf eine Ausweichfläche von 1346 Quadratmetern und davon eine Hort-Fläche von knapp 460 Quadratmetern. Das Container-Dorf für die Schule wird dort entstehen, wo aktuell der Hartplatz der Schule ist. Wermutstropfen: Für die Zeit des Interims-Baus werde es an der Schule keine behindertengerechten Toiletten-Angebote geben. Was aber, wie Kelm auf Nachfrage von Gert-Dieter Meier (DU) sagt, derzeit auch nicht nachgefragt werde. Die Schule selber werde nach der Nutzung – ebenso wie der Zugang zu den Containern – barrierefrei sein.

Planung kostet rund 320.000 Euro

Die Kosten für die Container, die von der Stadt gekauft werden, beziffert Kelm auf rund 2,5 Millionen Euro, den Anschluss der Container an das notwendige Netz mit rund 180.000 Euro. Die Planungskosten, die extern vergeben werden müssen, liegen laut Kelm bei insgesamt 320.000 Euro. „Die Architektenleistung allein beträgt 100.000 Euro“, sagt die Stadtbaureferentin.

Miete hätte mehr als das Doppelte gekostet

Auf Nachfrage des CSU-Fraktionsvorsitzenden Stefan Specht sagt Kelm, der Kauf sei deutlich günstiger als die Miete: „Wir hätten für die zwei Jahre etwa 5,7 Millionen Euro an Miete zahlen müssen. Und wir haben ja noch einige Schul-Sanierungen vor uns. Ähnlich wie bei der Albert-Schweitzer-Schule, wo die Container für die Gewerbliche Berufsschule genutzt werden können, sehen wir das auch in Meyernberg.“

Ruf nach Holzmodulen

„Mitnehmen“ will Kelm die Anregung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Bauske, der zwar den Kauf der Container begrüßt, aber aus Gründen der Energie-Einsparung und des besseren Raumklimas nachhakt, ob denn auch Holzmodul-Container geprüft worden seien. Ob diese Prüfung erfolgt sei, könne sie „aus dem Stand“ nicht sagen, sagt Kelm. Im Rahmen einer Bekanntgabe wolle sie die Information allerdings nachreichen. Gegebenenfalls ließen sich ja etwas höhere Kosten auch über die Zeit der Abschreibung ausgleichen, sagt Bauske.

Erst mal kaufen, dann nachnutzen

Grünes Licht für den Ankauf kommt auch von der BG: Georg Kämpf allerdings hakt nach, ob es denn ein Nachnutzungskonzept für die Container gebe. Dazu, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (CSU), gebe es „mit Sicherheit Überlegungen“, jetzt müsse man die Container aber erst einmal anschaffen, danach ließen sie sich sicher auch wieder verkaufen.

OB: Stadt braucht mehr Personal für Bauverwaltung

Vor dem einstimmigen Gutachtens-Vorschlag für den Stadtrat setzt Ebersberger noch einen Seitenhieb auf die personelle Ausstattung der Bauverwaltung: Das Container-Projekt sei „ein Beispiel dafür, dass es Sinn macht, das Hochbauamt personell gut auszustatten: Allein für diese Planungsleistung zahlen wir einen sechsstelligen Betrag“, sagt Ebersberger. Die Stadt brauche gerade in der Bauverwaltung mehr Personal, das „in der Lage ist, effektiv eingesetzt zu werden“ – und solche Planungsleistung selbst erbringen zu können.

Der Bauausschuss begrüßt einstimmt die Anschaffung der Container – samt Planungsleistung.

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